Armstrong und das Doping?!

Begonnen von Gast, 23. August 2005, 10:53:22

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Marvel

Zitatna ja die nzz ist sicher kein schrottblatt. aber das ganze wird sicher übertrieben, eben weil alle dopen. bei armstrong ist das halt etwas schlimmer, weil dazu noch immer den saubermann spielt.
..wie alle anderen auch!

Anton Anthrax

ZitatTurco schrieb am 24.08.2005 14:25
naja, die einzige deutsche zeitung, die da aufgeführt ist, kann man von der qualität ruhig auf alle der anderen aufgeführten rückschließen  :augenzwinkern: (wobei da Frankreich nochmal ein sonderfall is, da stürtz sich normalerweise fast alles auf Armstrong, nicht nur die schrottblätter)

na ja die nzz ist sicher kein schrottblatt. aber das ganze wird sicher übertrieben, eben weil alle dopen. bei armstrong ist das halt etwas schlimmer, weil dazu noch immer den saubermann spielt.  :cool:

Marvel

Und noch mal die Frage: Wieso ist eine eingefroreren Urinprobe von 1999 jetzt plötzlich  positiv getestet worden, aber mit der gleichen Methode vor Ort von 2000 bis 2005 immer alles negativ getest worden? Heißt das Armstrong gewann 1999 die Tour mit EPO, aber von 2000 bis 2005 schaffte er es ohne EPO? Das ist doch völliger Schwachsinn. Und wieso ist ausgerechnet "L'Equipe", die Armstrong schon immer was anhängen wollten, hier der große "Enthüller"?

Kein Fahrer wurde öfter getestet als Armstrong. Und das Verfahren, mit dem EOP jetzt nachweisen kann, gibt es seit 2000. Wieso waren dann die Tests seit 2000 immer negativ? Waren da die Wissenschafftler und Ärzte zu dumm? Oder ist es jetzt eher ein abgekartetes Spiel der Franzosen?

Mike

Dazu sollte aber die Reaktion von Ullrich (auf den ja hier ebenso gerne eingeschlagen wird ;D ) nicht unerwähnt bleiben:

ZitatDeutschlands Superstar Jan Ullrich wollte sich nicht an den Spekulationen über seinen früheren Dauerrivalen Armstrong beteiligen.

"Er ist der Größte seiner Zeit", sagte der T-Mobile-Kapitän nach Abschluss der Deutschland-Tour am Dienstag in Bonn. "Vielleicht will man ihm jetzt wieder etwas anhängen." Wenn es so wäre, "dann wäre ich natürlich enttäuscht", aber das Ganze sei sechs Jahre her und "sehr spekulativ". Ullrich hatte bei der Tour de France 1999 wegen noch nicht auskurierter Sturzverletzungen auf eine Teilnahme verzichtet.
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Walzy

naja, die einzige deutsche zeitung, die da aufgeführt ist, kann man von der qualität ruhig auf alle der anderen aufgeführten rückschließen  :augenzwinkern: (wobei da Frankreich nochmal ein sonderfall is, da stürtz sich normalerweise fast alles auf Armstrong, nicht nur die schrottblätter)

Mike

Hier mal ein kleiner Auszug der Reaktionen in der Medienlandschaft:

ZitatReaktionen der Presse:

Frankreich:

"Liberation":
"Armstrong eingeholt, eine Enthüllung erschüttert die Welt des Radsports. Der Amerikaner hat sich am Ende doch schnappen lassen."

"Le Parisien":
"Der Mythos Armstrong ist am Ende. Das wahre Gesicht des Lance Armstrong ist jetzt endlich enthüllt. Er, der als größter Champion in der Geschichte des Radsports galt, ist heute des Dopings beschuldigt."

"Le Figaro":
"Armstrong mit dem Vorwurf des Schummelns konfrontiert. Sieben Jahre lang hielt sich hartnäckig der Verdacht, Zweifel häuften sich auf. Und jetzt dieser Donnerschlag."

"France Soir":
"Knapp einen Monat nach dem Rückzug des Amerikaners von der Tour bestätigen sich so sieben Jahre des Argwohns. Zweifellos wird das jetzt nur der Anfang sein. Endlich fällt Armstrongs Maske. Und in der Welt des Radsports herrschen Resignation und Wut."

Schweiz:

"Neue Zürcher Zeitung":
"Lance Armstrong auf wankendem Sockel. Doch nun steht das Pokerface als Falschspieler da. Lieber spät als nie. In Armstrongs Fall hätte es jedoch nie und nimmer so lange dauern dürfen."

"Blick":
"Heuchler Armstrong ist entlarvt. Dass er (...) Epo gespritzt hat und auch noch den Kampf des Radsport-Weltverbandes (UCI) gegen Doping sogar finanziell unterstützte, zeigt die Selbstherrlichkeit des Texaners."

"Tages-Anzeiger":
"Lance Armstrong nach sieben Tour-Siegen als Lügner entlarvt. Jetzt steht er als Lügner da, der um den Wert seines historischen Tour-Rekords bangen muss."

Spanien:

"As":
"Erwischt. Eingefrorene Urinproben zeigen, dass Armstrong bei mindestens sechs Etappen der Tour 1999 EPO eingenommen hat."

"Marca":
"Nach seinem siebenten Tour-Sieg und seiner goldenen Pensionierung glaubte Armstrong, nunmehr vor Kritiken sicher zu sein. Er hat sich getäuscht."

"El País":
"Armstrong hat keine Möglichkeit, sich zu verteidigen, denn die vor sechs Jahren entnommenen A-Proben existieren nicht mehr."

Deutschland:

"Bild" (Online): "Doping-Skandal Armstrong. Der Gelbe Lügen-Gigant. Wir sehen seine Rennen mit anderen Augen. Wir denken daran, wie Armstrong bei seinen Tour-Siegen 2000 und 2001 Jan Ullrich in den Bergen mit seinem Turbo-Antritt abhängte. Eigentlich hätte der Texaner gar nicht starten dürfen, denn er wäre gesperrt gewesen. Demnach waren es gestohlene Siege!"

Ist natürlich nicht repräsentativ.

Marvel

ZitatManche Radsportler puschten ihre Hämatokritwerte (feste Bestandteile im Blut, d.h. vor allem rote Blutkörperchen) so hoch, dass das Blut kaum noch durch die Arterien fließen konnte. Es sind Fälle überliefert von Radprofis, die während einer großen Rundfahrt nachts mehrmals aufstehen mussten, um Gymnastik zu treiben, um das Blut in Wallung zu halten.
Tja, was soll man dazu sagen? Entweder sind manche Fahrer medizinisch schlecht beraten, oder die ganze Sache ist doch nicht so effektiv, was die Anschuldigungen gegen Armstrong wiederum eher lächerlich erscheinen lassen!
Zitatalso, es ist wohl absurd, körperliche voraussetzungen als wettbewerbsverzerrung zu bezeichnen. da könnte ich ja auch sagen, es ist wettbewerbsverzerrung, wenn ein 100m-Läufer die schnelleren Beine hat als der andere und deshalb den anderen erlauben, dass sie sich dopen dürfen. die idee des wettkampfsports basiert darauf, dass eben nicht alle die gleichen voraussetzungen haben.
Absurd vielleicht. Aber es ging ja auch nicht darum, dass jeder mit den gleichen Voraussetzungen an den Start geht. Im Gegenteil. Deshalb geht mir diese ganze Doping Schwachsinn auch am Arsch vorbei! Aber letztendlich muss jeder Sportler selbst wissen was er tut. Ich lasse mir auch von niemandem vorschreiben was ich zu mir nehmen darf. Im Gegenteil. In unserem Land werden Nahrungsmittel verkauft die hochgradig krebserregende Stoffe enthalten. Die werden komischerweise aber nicht aus dem Verkehr gezogen, trotz Lebensmittelgesetz und Gesundheitsamt. Die Scheiße lässt man mich also essen. Warum? Weil der Staat dran verdient. So wie an Alkoghol und Tabak. Ist also alles reine Heuchlerei...

Natürlich kann man jetzt wieder lamentieren, wenn der eine nicht gedopt wäre, hätte vielleicht der andere gewonnen. Aber wer sagt denn, dass der andere nicht auch gedopt war? Es gibt nur keine Urinprobe mehr die man testen könnte...also alles nur Spekulation und Unfug. Es ist wie es ist. Alle sagen sie nehmen nichts und doch tun es alle...

Anton Anthrax

ZitatMarvel schrieb am 24.08.2005 10:17
Jeder Mensch hat unterschiedlich viele rote Blutkörper, einige mehr, andere weniger. Ist also sozusagen eine Wettbewerbsverzerrung, da nicht alle die gleichen Voraussetzungen haben. Warum soll man da also nicht nachhelfen, wenn es hilfreich ist? Die Entscheidung sollte man den Sportlern überlassen, anstatt sie alle zu kriminellen Subjekten abzustempeln...

:confused:

also, es ist wohl absurd, körperliche voraussetzungen als wettbewerbsverzerrung zu bezeichnen. da könnte ich ja auch sagen, es ist wettbewerbsverzerrung, wenn ein 100m-Läufer die schnelleren Beine hat als der andere und deshalb den anderen erlauben, dass sie sich dopen dürfen. die idee des wettkampfsports basiert darauf, dass eben nicht alle die gleichen voraussetzungen haben.


Gast

Auch von der Sportlichen Seite wird da nichts kommen - Aberkannung seines Sieges, Sperre o.ä.
Die Analyse hat ja überhaupt nichts mit einer Dopingkontrolle zu tun, sonder diente scheinbar wissenschaftlichen Zwecken.

Das einzige was es gibt ist wohl eine Anklage an die L'Equipe durch Armstrong...

Mike

Doping macht einen fairen Wettbewerb unmöglich und schädigt die Gesundheit des Sportlers. ;D
Andere Baustelle .... LOL

ZitatOb man nun durch Höhentraining oder durch Spritzen die roten Blutkörper erhöht, das Ergebnis ist ds gleiche. Es ist nur effektiver und spart Zeit.

Erythropoetin (EPO) kann zu Blutverdickung bis hin zu Blutgerinnseln führen. Zusammen mit Dehydrierung besteht ein erhöhtes Risiko eines schweren oder tödlichen Schlaganfalls bzw. Herzinfarkts. Herzinfarkt durch Bluthochdruck, Embolie durch Verdichtung und Verklumpen der Erythrozyten.

Manche Radsportler puschten ihre Hämatokritwerte (feste Bestandteile im Blut, d.h. vor allem rote Blutkörperchen) so hoch, dass das Blut kaum noch durch die Arterien fließen konnte. Es sind Fälle überliefert von Radprofis, die während einer großen Rundfahrt nachts mehrmals aufstehen mussten, um Gymnastik zu treiben, um das Blut in Wallung zu halten.

:ee:

Marvel

Da wird gar nichts kommen, denn ohne B-Probe ist eh alles fürn Arsch! Und da die neuen Tests nur zu wissenschaftlichen Zwecken gemacht wurde, sind sie ohne Relevanz. Zudem waren sie eigentlich illegal...denn anonyme Tests, die dann plötzlich wie durch ein Wunder in der „L'Equipe“ veröffentlicht werden, sind eher lächerlich! Das ist quasi so, als würde sich einer von uns anonym auf AIDS testen lassen und das Ergebnis am nächsten Tag in der Bildzeitung stehen...

Gast

Es wurde klar widerlegt das dieses Mittel noch aus Zeiten seiner Krebsbehandlung stammt. Warten mir mal ab was da noch kommt.

Marvel

Zitatna ja, laut experten kann durch epo die persönliche leistung um bis zu 10% gesteigert werden. bei einem zeitfahren von 60 Min sind das 6 Min, das entscheidet bei den Profis darüber, ob du erster oder zwanzigster wirst. ausserdem kann man sich im höhentraining bei weitem nicht so viele blutkörperchen holen wie mit epo, das prinzip ist dasselbe, die wirkung nicht. ausserdem scheue ich mich davor von einer "verbesserung" zu sprechen, wenn mit dieser erhöhte gesundheitsrisiken einhergehen. aber wie gesagt: das muss jeder fahrer selbst wissen. ich finde es schade. ich würde mir mehr etappen der tour oder des giro anschauen, wenn ich wüsste, dass die fahrer clean sind. so bleibt immer ein schaler nachgeschmack und ich lasse es lieber.
Eben drum! Die Leistungssteigerung soll sogar bis zu 30 % betragen. Da EPO aber ein körpereigener Stoff ist, dessen Anzahl durch Höhentraining zudem erhöht werden kann, sehe ich da eher harmlos. Ob man nun durch Höhentraining oder durch Spritzen die roten Blutkörper erhöht, das Ergebnis ist ds gleiche. Es ist nur effektiver und spart Zeit. Es frißt ja auch jeder Sportler verstärkt Eisweiß. Das ist auch ein körpereigener Stoff, der durch vermehrte tierische Nahrung erhöht werden kann. Man kann aber auch Eisweißpulver zu sich nehmen. Zu viel Eiweiß ist auch schädlich. Aber kräht da irgend ein Hahn nach? Nö.

Jeder Mensch hat unterschiedlich viele rote Blutkörper, einige mehr, andere weniger. Ist also sozusagen eine Wettbewerbsverzerrung, da nicht alle die gleichen Voraussetzungen haben. Warum soll man da also nicht nachhelfen, wenn es hilfreich ist? Die Entscheidung sollte man den Sportlern überlassen, anstatt sie alle zu kriminellen Subjekten abzustempeln...

Anton Anthrax

ZitatMarvel schrieb am 24.08.2005 00:43
Aber fahren muss jeder selbst. Die Kraft kommt aus den Beinen, nicht aus der Flasche. Und mehr rote Blutkörper kann man sich auch im Höhentraingslager holen. Mit EPO ist es nur einfacher. Und es ist ja im Grunde noch nicht mal unnatürlich. Es wird lediglich eine natürliche Sache verbessert.  Also was solls...


na ja, laut experten kann durch epo die persönliche leistung um bis zu 10% gesteigert werden. bei einem zeitfahren von 60 Min sind das 6 Min, das entscheidet bei den Profis darüber, ob du erster oder zwanzigster wirst. ausserdem kann man sich im höhentraining bei weitem nicht so viele blutkörperchen holen wie mit epo, das prinzip ist dasselbe, die wirkung nicht. ausserdem scheue ich mich davor von einer "verbesserung" zu sprechen, wenn mit dieser erhöhte gesundheitsrisiken einhergehen. aber wie gesagt: das muss jeder fahrer selbst wissen. ich finde es schade. ich würde mir mehr etappen der tour oder des giro anschauen, wenn ich wüsste, dass die fahrer clean sind. so bleibt immer ein schaler nachgeschmack und ich lasse es lieber.  :confused:

Marvel

Deshalb scheiße ich auch auf alle Dopingvorwürfe in Richtung Armstrong. Ob er nun gedopt war oder nicht, spielt für mich keine Rolle, da im Profiradsport eher mehr als weniger Fahrer "nachhelfen"...wer es nicht tut bleibt wohl eher ein Verlierer! Die Zahlen sprechen ja für sich. Einige Experten gehen von 50 - 90 % der Fahrer aus. Aber fahren muss jeder selbst. Die Kraft kommt aus den Beinen, nicht aus der Flasche. Und mehr rote Blutkörper kann man sich auch im Höhentraingslager holen. Mit EPO ist es nur einfacher. Und es ist ja im Grunde noch nicht mal unnatürlich. Es wird lediglich eine natürliche Sache verbessert.  Also was solls...