Euroliga mit Lockout-Spielern?

Begonnen von Gast, 17. Dezember 2004, 13:37:57

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Halte ich nichts davon,denn erstens kann ich mir nicht vorstellen,dass die Lokcout Profis 100% geben und zweitens wäre dies auch gegenüber den europäischen ligen ungerecht,da man damit einen absolut unnötigen Wettbewerb aufbaut.

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Zitat17.12.2004 | Schweizer wollen Euroliga aufbauen
 (mm) Wie die kanadische Zeitung "The Globe and Mail" in ihrer heutigen Printausgabe schreibt, wollen Schweizer Geschäftsmänner eine 10 Mannschaften umfassende Euroliga aufbauen und mit NHL-Spielern bestücken, welche in Nordamerika bekanntlich vom Spielbetrieb ausgeschlossen sind wegen dem Streit mit der Gewerkschaft NHLPA. Als Standorte sollen Stockholm, Helsinki und Prag sowie weitere in der Schweiz, Deutschland und Russland geplant sein. Sobald die NHL-Saison definitiv abgesagt ist, wolle man die Pläne aggressiv vorantreiben. Für die Franchisen werden nun Sponsoren gesucht, dazu sollen Fernsehverträge abgeschlossen werden. Doch auch in Nordamerika scheint die Idee einer Konkurrenzliga wie die WHA noch nicht ganz vom Tisch sein. Laut der Zeitung könnte gegen Frühling eine Konkurrenzliga mit Teams in Québec City, Mississauga, Toronto, Hamilton, Winnipeg, Saskatoon und Vancouver starten, falls die NHL-Saison ganz abgeblasen wird.

Kommentar
Die Idee einer Euroliga im Eishockey ist nichts Neues, nur verwirklicht wurde sie trotzdem nie. Der IIHF versuchte es früher mit der European Hockey League, einer Art Champions League des Eishockeys mit bis zu sechs Vierergruppen an europäischen Spitzenteams und einigen Underdogs aus kleineren Ligen. Doch einigen Clubs und Verbänden passten die vielen Spieltage nicht und so ging der Wettbewerb 2000 nach Boykottdrohungen vor allem aus Skandinavien ein. Nicht zuletzt, weil europäische Spiele sich im Gegensatz zum Fussball als weniger attraktiv im Vergleich zu den Landesmeisterschaften erwiesen. Das Eishockey in Europa hat einen sehr national und regional geprägten Ruf, der eine Erfolgsgeschichte wie die Champions League im Fussball verhindert. So hatte etwa Fribourg-Gottéron teils weniger als 1000 Fans an den EHL-Spielen gehabt, während andere Clubs ähnliche Zuschauerzahlen wie in der Meisterschaft vorwiesen. Mittlerweile backt man deshalb beim IIHF kleinere Brötchen und startet nächsten Monat in St. Petersburg nach fünf Jahren einen neuen Anlauf mit dem European Champions Cup, einem Turnier während vier Tagen und mit nur sechs Teams. So gehen den Verbänden und Clubs nur zwei Spieltage verloren statt rund zehn wie in der EHL. Der neue Wettbewerb wird jedoch bekanntlich ohne Schweizer Beteiligung stattfinden, weil die Ligen aus Russland, Tschechien, Schweden, Finnland, Deutschland und der Slowakei allesamt stärker als die NLA eingestuft werden, wohinter man bei zwei dieser Ligen nach den bisherigen Resultaten in europäischen Wettbewerben ein grosses Fragezeichen setzen darf. Doch da es im Eishockey im Vergleich zu anderen Sportarten keine Europacup-Rangliste gibt, wo die Schweiz wohl Platz 5 belegen würde - was wegen der Instabilität in diesem Bereich auch schwierig wäre - nimmt man beim IIHF einfach jene der Nationalmannschaften, wo die Schweiz Platz 7 der europäischen Nationen belegt. Um das Problem zu lösen ist deshalb eine Aufstockung auf die Meister der acht besten europäischen WM-Nationen ein Thema für 2006.
Ein Thema war eine Euroliga nicht nur seitens des internationalen Eishockeyverbandes IIHF. Auch die NHL hatte bis vor einigen Jahren und vor der Einführung der EHL noch Pläne in der Schublade mit dem Titel "NHL Europe". Als Vorbild sollte dabei die "NFL Europe" gelten, die amerikanische Football-Liga legte in Europa so etwas wie eine Farmteam-Liga an, welche sich nach Franchise-Verschiebungen jedoch nur noch auf Teams in Deutschland sowie Amsterdam beschränkt, denn Franchisen aus London, Glasgow und Barcelona wurden allesamt nach Deutschland verlegt. Und in der Eishockey-Version sollten auch die Standorte nach NHL-Vorbild ausgesucht werden. So waren keine Eishockey-Dörfer oder -Kleinstädte gefragt, sondern Metropolen von Stockholm bis Barcelona, von Prag bis London - Traditionen hin oder her, gefragt sind schliesslich auch in der NHL Bevölkerungspotentiale und nicht traditionsreiche Städte. Entsprechend fand und findet immer noch eine schleichende Verschiebung von Standorten im wirtschaftlich schwächeren Kanada in US-Wüsten statt. Doch die Akte "NHL Europa" wurde ad acta gelegt, im Moment hat man in Nordamerika schliesslich andere Sorgen über die kommenden Jahre.
Und ob eine kurzfristig einberufene europäische Superliga, wie diese laut kanadischen Quellen geplant sein soll, die Probleme eines starken europäischen Wettbewerbs auf einen Schlag wegfegen soll, bleibt abzuwarten, falls überhaupt etwas geschieht. Dank des NHL-Lockouts wäre die Gelegenheit aber gewiss günstiger denn je.


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