Innere Angelegenheiten

Begonnen von Gast, 21. Januar 2008, 18:48:16

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OA-AO

#272
Zitat von: Jake The Rat am 12. September 2010, 19:11:42
So, die Ratte hat ausgeschlafen & ist bereit, Onkel Otto's 1lassungen von heut morgen zu verhackstücken. :grins:
Zitat von: OA-AO am 12. September 2010, 10:23:14
Reicht evtl. das? (Martin Sherwin ist ein amerikanischer Historiker, der den Pulitzer-Preis gewann):
ZitatSo war besonders der Einsatz der Atombombe in Nagasaki laut Martin Sherwin ,,bestenfalls sinnlos, schlimmstenfalls Völkermord".
N1, das reicht mir nicht.
ZitatHe and co-author Kai Bird shared the Pulitzer Prize for Biography or Autobiography in 2006, for their book on Robert Oppenheimer's life, titled American Prometheus: The Triumph and Tragedy of J. Robert Oppenheimer. Sherwin worked on the book for two decades before Bird, a writer (and not a historian), came on to collaborate in piecing all his research together. Sherwin also wrote A World Destroyed: Hiroshima and its Legacies, which won the Stuart L. Bernath Prize and the American History Book Prize. A previous book on nuclear policy was a runner-up for the Pulitzer.
http://en.wikipedia.org/wiki/Martin_Sherwin

1. Er hat den Preis also für s1e Oppenheimer-Biographie bekommen (der hat die Atombombe gebaut, aber nicht geworfen), & nicht für s1e Wertung des Abwurfs auf Hiroshima & Nagasaki. Dass er selber Ami ist, bedeutet wenig bis nichts. Da könnte man ja auch argumentieren: "Wenn 1 Engländer den Holocaust leugnet, muss wohl was dran s1." :rolleyes:

ZitatZur Erinnerung: Japan zeigte bereits nach der Hiroshima-Bombe den Willen zur Kapitulation, die Amis pfiffen darauf und machten auch aus Nagasaki einen Vorhof zur Hölle. :brech:
2. Japan hätten s1e Kapitulationsbereitschaft etwas überzeugender zum Ausdruck bringen sollen: z.B. durch 1e Kapitulation. Statt dessen wollten sie selbst nach Hiroshima noch auf Zeit spielen & um Bedingungen feilschen. Vielleicht haben sie auch ged8, die Amis hätten nur die 1e Bombe & jetzt käme erstmal lange Zeit nichts mehr. Falsch ged8... :disappointed:
ZitatIch habe ganz besonders in dieser Diskussion nie für etwas anderes als für Menschlichkeit plädiert, deswegen macht mich dieser Gewaltakt (auch wenn er im Namen der rechtmäßigen Sieger geschah) genauso krank wie die Verbrechen der Nazis (die aber zahl- und umfangreicher waren; da hast du deine 2. Relativierung, wenn du willst).
3. Auch in dieser Form lehne ich den Ver= ab zwischen Hiroshima & Auschwitz ab. :finger:  Nehmen wir mal an, in Hiroshima & Nagasaki wären 6 Millionen Japaner gestorben wären (um r1 quantitativ mit der Judenvernichtung auf 1en Level zu kommen): selbst dann wären die Atombomben etwas völlig anderes als der Holocaust: jenes 2 verheerende Schläge in 1em Krieg, den man nicht selber angefangen hat, mit dem Ziel, diesen Krieg zu beenden; dieses 1 von den Juden völlig unprovozierter systematischer Völkermord mit dem Ziel der totalen Ausrottung. Ich bleibe dabei: d1 Ver= ist absurd & abscheulich. :motz:
ZitatZur Invasion: Habe ich nicht geschrieben, dass die Deutschen eineinhalb Monate für eine Mobilmachung hatten? Habe ich nicht ebenfalls erwähnt, dass selbst nach dem Beginn der Luftkämpfe es immer noch Generäle gab, die eine schnellstmögliche Invasion angestrebt hätten? Das zieht sich übrigens wie ein roter Faden durch den ganzen Kriegsverlauf: Hitler baute ständig strategischen Mist und ließ dafür die Generälsköpfe (deren Inhalt zumindest militärisch in den meisten Fällen wertvoller als die ganze Person Hitlers war) rollen.
4. Ja, wenn das so 1fach wäre: Hitler 1 Volltrottel, der alles, aber auch alles falsch m8e, & hätte er auf s1en Generalstab gehört, hätte Deuschland den Krieg gewonnen. :rolleyes:  So war es aber nicht. Solange die Wehrm8 in der Offensive war, hat Hitler, r1 militärisch gesehen, gar nicht so viele Fehler gem8. S1 Problem war das völlige Fehlen von defensivem Verständnis. Gerieten die Deutschen in die Verteidigung, fiel dem GröFaZ nichts 1 ausser 1em stumpfen "Halten um jeden Preis".
& ich glaube, du überschätzst den Wert 1es deutschen Generalskopfs masslos. :devil:

ZitatIm Rahmen der Operation wurden vom 26. Mai bis zum 4. Juni 1940 das Gros des britischen Expeditionskorps (BEF) und Teile der französischen Armee, die von deutschen Truppen bei Dünkirchen eingekesselt waren, zu Schiff nach Großbritannien transportiert.
ZitatDie Planungen für das Unternehmen Seelöwe wurden Adolf Hitler nach der abgeschlossenen Besetzung Frankreichs im Juli 1940 von Strategen der Kriegsmarine vorgelegt.
(wikipedia)
5. Als die Deutschen vor Dünkirchen standen, gab es also noch nicht mal 1en Plan, wie man nach England hätte übersetzen können. & auch, als der Plan dann vorlag, wäre s1e Umsetzung ohne die absolute Luftherrschaft über den Kanal 1 Himmelfahrtskommando gewesen.


OK, dann muss ich wohl wiederum Onkel Jake's Ausführungen in den Mixer schieben. :smile:

zu 1. Es heißt also nichts, wenn sich ein bedeutender Historiker (er hat auch zwei andere Preise für sein Buch über die eigentlichen Atombombenangriffe bekommen) GEGEN die offizielle Geschichtsdarstellung seiner eigenen Regierung stellt? Interessant... Überdies würde mich ein (gemäßigter) Engländer, der den Holocaust leugnet, zumindest hellhöriger machen als es die Dumpfbacken bei NPD-Kundgebungen tun.

zu 2. Die Amerikaner hatten die Bombe, sie haben entschieden. Es hätte z.B. auch die Möglichkeit gegeben, das Ding irgendwo über einer unbewohnten Insel zu zünden und erstmal damit zu drohen, ganz zu schweigen davon, dass ein paar hellere Köpfe als Truman (z.B. Eisenhower, der damals noch General war) entschieden gegen den Kernwaffeneinsatz waren.

3. Ich vergleiche die Taten, nicht die Beweggründe (ja die der Nazis waren abstoßender und ja in einem viel größeren Maßstab, aber in beiden Fällen wurde auf Ausrottung abgezielt).

4. Willst du mir jetzt auch noch auf die Nase binden, dass Hitler den Blitzkrieg erfunden hat?! :lol: Die Köpfe hinter dieser Strategie waren Leute wie Manstein, Guderian und Rommel, allesamt hervorragende Strategen (was übrigens auch allgemein auf der Seite der Alliierten anerkannt wird). :rolleyes: :blll:

5. 1974 wurde eine Analyse von der Royal Military Academy Sandhurst durchgeführt, die die Invasionsmöglichkeiten der Wehrmacht OHNE Luftherrschaft zum Gegenstand hatte. Dabei kam raus, dass die Deutschen bei einer Verminung des Kanals in der Lage gewesen wären auch ohne spezialisierte Landungsboote einen Brückenkopf in Britannien aufzubauen. Die weitere Untersuchung ergab, dass die Engländer diesen Angriff erst auf der Insel hätten unterbinden können. Zwei Sachen: a) Die Analyse ging von den Bedingungen nach Dünkirchen aus (d.h. mit der zusätzlichen Verzögerung, die eigentlich in die Hände der Briten spielte) und b) wag ich es doch mal zu spekulieren, ob die Engländer die Kampfkraft der deutschen Landtruppen nicht mal wieder unterschätzten. :grins: Die Wetterbedingungen hätten eine Invasion mit unspezialisierten Lastbooten bis Ende Oktober erlaubt, es ist also alles andere als klar, wer da wem das Fell über die Ohren gezogen hätte...      
An Saschok lass ich nichts kommen...

Jake The Rat

#271
So, die Ratte hat ausgeschlafen & ist bereit, Onkel Otto's 1lassungen von heut morgen zu verhackstücken. :grins:
Zitat von: OA-AO am 12. September 2010, 10:23:14
Reicht evtl. das? (Martin Sherwin ist ein amerikanischer Historiker, der den Pulitzer-Preis gewann):
ZitatSo war besonders der Einsatz der Atombombe in Nagasaki laut Martin Sherwin ,,bestenfalls sinnlos, schlimmstenfalls Völkermord".
N1, das reicht mir nicht.
ZitatHe and co-author Kai Bird shared the Pulitzer Prize for Biography or Autobiography in 2006, for their book on Robert Oppenheimer's life, titled American Prometheus: The Triumph and Tragedy of J. Robert Oppenheimer. Sherwin worked on the book for two decades before Bird, a writer (and not a historian), came on to collaborate in piecing all his research together. Sherwin also wrote A World Destroyed: Hiroshima and its Legacies, which won the Stuart L. Bernath Prize and the American History Book Prize. A previous book on nuclear policy was a runner-up for the Pulitzer.
http://en.wikipedia.org/wiki/Martin_Sherwin

Er hat den Preis also für s1e Oppenheimer-Biographie bekommen (der hat die Atombombe gebaut, aber nicht geworfen), & nicht für s1e Wertung des Abwurfs auf Hiroshima & Nagasaki. Dass er selber Ami ist, bedeutet wenig bis nichts. Da könnte man ja auch argumentieren: "Wenn 1 Engländer den Holocaust leugnet, muss wohl was dran s1." :rolleyes:

ZitatZur Erinnerung: Japan zeigte bereits nach der Hiroshima-Bombe den Willen zur Kapitulation, die Amis pfiffen darauf und machten auch aus Nagasaki einen Vorhof zur Hölle. :brech:
Japan hätten s1e Kapitulationsbereitschaft etwas überzeugender zum Ausdruck bringen sollen: z.B. durch 1e Kapitulation. Statt dessen wollten sie selbst nach Hiroshima noch auf Zeit spielen & um Bedingungen feilschen. Vielleicht haben sie auch ged8, die Amis hätten nur die 1e Bombe & jetzt käme erstmal lange Zeit nichts mehr. Falsch ged8... :disappointed:
ZitatIch habe ganz besonders in dieser Diskussion nie für etwas anderes als für Menschlichkeit plädiert, deswegen macht mich dieser Gewaltakt (auch wenn er im Namen der rechtmäßigen Sieger geschah) genauso krank wie die Verbrechen der Nazis (die aber zahl- und umfangreicher waren; da hast du deine 2. Relativierung, wenn du willst).
Auch in dieser Form lehne ich den Ver= ab zwischen Hiroshima & Auschwitz ab. :finger:  Nehmen wir mal an, in Hiroshima & Nagasaki wären 6 Millionen Japaner gestorben wären (um r1 quantitativ mit der Judenvernichtung auf 1en Level zu kommen): selbst dann wären die Atombomben etwas völlig anderes als der Holocaust: jenes 2 verheerende Schläge in 1em Krieg, den man nicht selber angefangen hat, mit dem Ziel, diesen Krieg zu beenden; dieses 1 von den Juden völlig unprovozierter systematischer Völkermord mit dem Ziel der totalen Ausrottung. Ich bleibe dabei: d1 Ver= ist absurd & abscheulich. :motz:
ZitatZur Invasion: Habe ich nicht geschrieben, dass die Deutschen eineinhalb Monate für eine Mobilmachung hatten? Habe ich nicht ebenfalls erwähnt, dass selbst nach dem Beginn der Luftkämpfe es immer noch Generäle gab, die eine schnellstmögliche Invasion angestrebt hätten? Das zieht sich übrigens wie ein roter Faden durch den ganzen Kriegsverlauf: Hitler baute ständig strategischen Mist und ließ dafür die Generälsköpfe (deren Inhalt zumindest militärisch in den meisten Fällen wertvoller als die ganze Person Hitlers war) rollen.
Ja, wenn das so 1fach wäre: Hitler 1 Volltrottel, der alles, aber auch alles falsch m8e, & hätte er auf s1en Generalstab gehört, hätte Deuschland den Krieg gewonnen. :rolleyes:  So war es aber nicht. Solange die Wehrm8 in der Offensive war, hat Hitler, r1 militärisch gesehen, gar nicht so viele Fehler gem8. S1 Problem war das völlige Fehlen von defensivem Verständnis. Gerieten die Deutschen in die Verteidigung, fiel dem GröFaZ nichts 1 ausser 1em stumpfen "Halten um jeden Preis".
& ich glaube, du überschätzst den Wert 1es deutschen Generalskopfs masslos. :devil:

ZitatIm Rahmen der Operation wurden vom 26. Mai bis zum 4. Juni 1940 das Gros des britischen Expeditionskorps (BEF) und Teile der französischen Armee, die von deutschen Truppen bei Dünkirchen eingekesselt waren, zu Schiff nach Großbritannien transportiert.
ZitatDie Planungen für das Unternehmen Seelöwe wurden Adolf Hitler nach der abgeschlossenen Besetzung Frankreichs im Juli 1940 von Strategen der Kriegsmarine vorgelegt.
(wikipedia)
Als die Deutschen vor Dünkirchen standen, gab es also noch nicht mal 1en Plan, wie man nach England hätte übersetzen können. & auch, als der Plan dann vorlag, wäre s1e Umsetzung ohne die absolute Luftherrschaft über den Kanal 1 Himmelfahrtskommando gewesen.
Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat.
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Jake The Rat

Zitat von: OA-AO am 12. September 2010, 10:37:38
Außerdem hat Cookie "...die Protagonisten hier..." gelobt, womit ich hoffentlich auch gemeint war oder ist jetzt etwa schon der royale Plural bei deiner Anrede angebracht? :blll:
Ich kann mich ja nicht für dich auch noch entschuldigen. :zwinker:  Aber das mit dem pluralis maiestatis ist gar k1e so üble Idee... :gruebel: :grins:
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man schreibt auch, wenn man keine hat.
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Keine Angst, königlich seid ihr beide, selten beim Lesen so ein Spass gehabt.....  :grins:
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Zitat von: Jake The Rat am 12. September 2010, 09:44:31
@ Cookie: Sorry, wenn ich heute nicht so unterhaltsam & humorig rüberkomme wie gestern. Aber unser Freizeitadmiral aus dem bayrischen Wald treibt es jetzt für m1en Geschmack etwas zu dolle. :devil:  Wer hätte ged8, dass die amifressende alte Ratte mal zu Uncle Sam's Anwalt mutiert? Otto hat's geschafft. Das m8 ihm so schnell k1er nach... :huldigung: :zwinker:

Außerdem hat Cookie "...die Protagonisten hier..." gelobt, womit ich hoffentlich auch gemeint war oder ist jetzt etwa schon der royale Plural bei deiner Anrede angebracht? :blll:
An Saschok lass ich nichts kommen...

OA-AO

Zitat von: Jake The Rat am 12. September 2010, 09:28:07
Be1druckend, mit welcher Eloquenz du "d1en" völlig hoffnungslosen Seelöwen verteidigst. Es hilft aber alles nix. :blll:

Nicht nur Briten & Franzosen waren vom schnellen Erfolg der Deutschen überrumpelt, sondern auch die Deutschen selbst. Zu diesem Zeitpunkt hatten Hitler & s1e Generäle 1e Invasion Englands überhaupt noch nicht auf dem Zettel. Sicher, die Briten waren auf 1e Verteidung ihrer Insel nicht vorbereitet, die Deutschen auf 1en Angriff aber noch viel weniger. Beide hätten improvisieren müssen. & was passiert wohl, wenn 1e improvisierte Schl8flotte auf 1e improvisierte Armada aus Fr8kähnen & Fischerbooten trifft? 1 Gemetzel.
Der Plan, zunäx mal in aller Ruhe Frankreich zu besetzen & dann 1en Luftkrieg gegen England zu führen, mit dem Ziel, die Luftherrschaft zu erringen & damit die Royal Navy aus dem Kanal zu vertreiben, war also logisch. Er scheiterte allerdings daran, dass die Briten diese Luftschl8 gewannen. Das lag u.a. an der Unfähigkeit von Herrmann Göring, an der Fähigkeit s1es Gegenübers Hugh Dowding sowie daran, dass 1e Me109 nun mal k1e Spitfire war. :zwinker:
Kurzum: es gab zu k1em Zeitpunkt die geringste Chance, auch nur 1en deutschen Panzer heil auf die Insel zu kriegen. :finger:

Zitat von: OA-AO am 12. September 2010, 00:06:49
Jedenfalls würden die USA heute als besserer Sieger dastehen, wenn Zivilisten mehr oder weniger als ,,Kollateralschäden" in einem konventionellen Krieg umgekommen wären als es mit den Atombombenabwürfen geschah (bei konventionellen Bombardements hätten die USA immer noch behaupten können, dass es um industrielle Angriffsziele ging, bei den Atombomben war man unausweichlich darauf aus, ganze Städte auszurotten). Ja, es war Krieg und ja, kein amerikanischer Präsident hätte noch mehr Opfer von den eigenen Truppen verlangen können, pure Effizienz bei der Verkürzung des Krieges und dem ,,Abschrecken" Japans macht die ganze Sache allerdings kein Deut vertretbarer
1 amerikanischer Präsident, der sich diese Überlegung zueigen gem8 hätte, hätte s1en Amtseid gebrochen. Er hatte nämlich geschworen, Schaden vom amerikanischen Volk abzuwenden - & nicht vom Kriegsgegner.
Schuld an Hiroshima & Nagasaki war 1zig & all1 die japanische Führung, die sich weigerte, den hoffnungslosen Krieg mit 1er bedingungslosen Kapitulation zu beenden.
Zitat(das Dritte Reich war auch sehr effizient beim Holocaust und bei der Ausrottung slawischer Dörfer, was aus der Sicht der Nazis ebenfalls ,,nötig" war und selbst wenn man den gewaltigen Unterschied in der Weltanschauung und die gerechtfertigte Position des ,,Angegriffenen" in Betracht zieht, haben sich die USA bei diesen Angriffen auf eine ähnliche, wenn nicht sogar gleiche Stufe mit den Achsenmächten herabbegeben.)
Jetzt ver=st du den Krieg der USA gegen Japan (der übrigens mit Pearl Harbour begann, wie jeder weiss) mit dem Holocaust. :ee:
Überleg dir, ob du das nicht noch mal relativieren oder präzisieren (auf gut Deutsch: zurückrudern :grins: ) möchtest. So, wie der Satz da steht, lässt er mir die Fussnägel hochklappen. :motz:

Reicht evtl. das? (Martin Sherwin ist ein amerikanischer Historiker, der den Pulitzer-Preis gewann):
ZitatSo war besonders der Einsatz der Atombombe in Nagasaki laut Martin Sherwin ,,bestenfalls sinnlos, schlimmstenfalls Völkermord".

Zur Erinnerung: Japan zeigte bereits nach der Hiroshima-Bombe den Willen zur Kapitulation, die Amis pfiffen darauf und machten auch aus Nagasaki einen Vorhof zur Hölle. :brech:
Das Fettgedruckte ist übrigens meine bereits vollzogene Relativierung und ich seh nicht ein, warum ich zurückrudern müsste. :gruebel: Ich habe ganz besonders in dieser Diskussion nie für etwas anderes als für Menschlichkeit plädiert, deswegen macht mich dieser Gewaltakt (auch wenn er im Namen der rechtmäßigen Sieger geschah) genauso krank wie die Verbrechen der Nazis (die aber zahl- und umfangreicher waren; da hast du deine 2. Relativierung, wenn du willst).
Zur Invasion: Habe ich nicht geschrieben, dass die Deutschen eineinhalb Monate für eine Mobilmachung hatten? Habe ich nicht ebenfalls erwähnt, dass selbst nach dem Beginn der Luftkämpfe es immer noch Generäle gab, die eine schnellstmögliche Invasion angestrebt hätten? Das zieht sich übrigens wie ein roter Faden durch den ganzen Kriegsverlauf: Hitler baute ständig strategischen Mist und ließ dafür die Generälsköpfe (deren Inhalt zumindest militärisch in den meisten Fällen wertvoller als die ganze Person Hitlers war) rollen.
An Saschok lass ich nichts kommen...

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@ Cookie: Sorry, wenn ich heute nicht so unterhaltsam & humorig rüberkomme wie gestern. Aber unser Freizeitadmiral aus dem bayrischen Wald treibt es jetzt für m1en Geschmack etwas zu dolle. :devil:  Wer hätte ged8, dass die amifressende alte Ratte mal zu Uncle Sam's Anwalt mutiert? Otto hat's geschafft. Das m8 ihm so schnell k1er nach... :huldigung: :zwinker:
Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat.
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Jake The Rat

#265
Be1druckend, mit welcher Eloquenz du "d1en" völlig hoffnungslosen Seelöwen verteidigst. Es hilft aber alles nix. :blll:

Nicht nur Briten & Franzosen waren vom schnellen Erfolg der Deutschen überrumpelt, sondern auch die Deutschen selbst. Zu diesem Zeitpunkt hatten Hitler & s1e Generäle 1e Invasion Englands überhaupt noch nicht auf dem Zettel. Sicher, die Briten waren auf 1e Verteidung ihrer Insel nicht vorbereitet, die Deutschen auf 1en Angriff aber noch viel weniger. Beide hätten improvisieren müssen. & was passiert wohl, wenn 1e improvisierte Schl8flotte auf 1e improvisierte Armada aus Fr8kähnen & Fischerbooten trifft? 1 Gemetzel.
Der Plan, zunäx mal in aller Ruhe Frankreich zu besetzen & dann 1en Luftkrieg gegen England zu führen, mit dem Ziel, die Luftherrschaft zu erringen & damit die Royal Navy aus dem Kanal zu vertreiben, war also logisch. Er scheiterte allerdings daran, dass die Briten diese Luftschl8 gewannen. Das lag u.a. an der Unfähigkeit von Herrmann Göring, an der Fähigkeit s1es Gegenübers Hugh Dowding sowie daran, dass 1e Me109 nun mal k1e Spitfire war. :zwinker:
Kurzum: es gab zu k1em Zeitpunkt die geringste Chance, auch nur 1en deutschen Panzer heil auf die Insel zu kriegen. :finger:

Zitat von: OA-AO am 12. September 2010, 00:06:49
Jedenfalls würden die USA heute als besserer Sieger dastehen, wenn Zivilisten mehr oder weniger als ,,Kollateralschäden" in einem konventionellen Krieg umgekommen wären als es mit den Atombombenabwürfen geschah (bei konventionellen Bombardements hätten die USA immer noch behaupten können, dass es um industrielle Angriffsziele ging, bei den Atombomben war man unausweichlich darauf aus, ganze Städte auszurotten). Ja, es war Krieg und ja, kein amerikanischer Präsident hätte noch mehr Opfer von den eigenen Truppen verlangen können, pure Effizienz bei der Verkürzung des Krieges und dem ,,Abschrecken" Japans macht die ganze Sache allerdings kein Deut vertretbarer
1 amerikanischer Präsident, der sich diese Überlegung zueigen gem8 hätte, hätte s1en Amtseid gebrochen. Er hatte nämlich geschworen, Schaden vom amerikanischen Volk abzuwenden - & nicht vom Kriegsgegner.
Schuld an Hiroshima & Nagasaki war 1zig & all1 die japanische Führung, die sich weigerte, den hoffnungslosen Krieg mit 1er bedingungslosen Kapitulation zu beenden.
Zitat(das Dritte Reich war auch sehr effizient beim Holocaust und bei der Ausrottung slawischer Dörfer, was aus der Sicht der Nazis ebenfalls ,,nötig" war und selbst wenn man den gewaltigen Unterschied in der Weltanschauung und die gerechtfertigte Position des ,,Angegriffenen" in Betracht zieht, haben sich die USA bei diesen Angriffen auf eine ähnliche, wenn nicht sogar gleiche Stufe mit den Achsenmächten herabbegeben.)
Jetzt ver=st du den Krieg der USA gegen Japan (der übrigens mit Pearl Harbour begann, wie jeder weiss) mit dem Holocaust. :ee:
Überleg dir, ob du das nicht noch mal relativieren oder präzisieren (auf gut Deutsch: zurückrudern :grins: ) möchtest. So, wie der Satz da steht, lässt er mir die Fussnägel hochklappen. :motz:
Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat.
(Wilhelm Busch)

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OA-AO

Und noch etwas mehr Zahlen zum Vergleich: Insgesamt(!) verloren zwischen 300.000 und 600.000 deutsche Zivilisten bei der Bombardierung deutscher Städte das Leben. Daher zweifle ich es doch sehr stark an, dass selbst einige zusätzliche Monate konventionellen Krieges in Japan mehr zivile Opfer gefordert hätten als bei den beiden Atombombenabwürfen.  
An Saschok lass ich nichts kommen...

OA-AO

Zum Vergleich habe ich nochmal die Opferzahlen eines der verheerendsten (und eigentlich nur auf die Zivilbevölkerung ausgerichteten) konventionellen Bombardements in Deutschland rausgesucht: 25.000 Menschen kamen 1945 bei der Bombardierung Dresdens ums Leben.
An Saschok lass ich nichts kommen...

OA-AO

#262
Zitat von: Jake The Rat am 11. September 2010, 07:53:57
Wir haben bei Thilo Sarrazin angefangen & sind nun bei der Operation Seelöwe gelandet. :gruebel:

Zumindest was den Bart angeht, sind wir also beim Thema geblieben. :augenzwinkern: :lachen:

Zitat von: OA-AO am 10. September 2010, 20:57:34
Es ist kein Geheimnis, dass der schnelle Vorstoß der deutschen Verbände sogar für sie selbst höchst überraschend war (ganz zu schweigen von den Briten, deren Verteidigung erst nach dem Haltebefehl Hitlers organisiert worden ist). Ohne das Zögern Adolfs hätten die Deutschen nicht nur einen gehörigen Teil der britischen Landtruppen aufgerieben...
Soweit richtig...
Zitat...sondern auch die Dynamik ihrer Attacke für eine Landungsoperation nutzen können (im engen Ärmelkanal lassen sich nicht gerade viele Flottenmanöver durchführen, die Hochseeflotte der Engländer (die man ja schon fast vom französischen Ufer aus hätte beschießen können) wäre damit nutzlos).
Auf so 1e Idee kann nur 1e hinterwäldlerische Landratte kommen. :rolleyes: :devil: :augenzwinkern:  Mal angenommen, die Deutschen stossen mit Hochdruck nach Dünkirchen vor & nehmen das gesamte britische Expeditionskorps gefangen. & weiter? Wie kommen sie über den Kanal? Mit den zusammengewürfelten Wasserfahrzeugen (von Schiffen kann man da z.T. gar nicht sprechen), mit denen den Briten die Flucht gelang? Sicher nicht. Es ist 1 grosser Unterschied, ob man aus 1em befreundeten Hafen zu 1em eigenen Hafen schippert oder aber aus 1em gerade eben eroberten Hafen 1e amphibische Invasion startet. Da braucht man Seeherrschaft, Luftüberlegenheit & richtige Landungsboote. Nichts davon hatten die Deutschen. Diesem Seelöwen hätten die Briten das Fell über die Ohren gezogen. :blll: :grins:

In Neurobiologie & Paläontologie kann ich dir sicher nix vormachen (obwohl ich als Dinosaurier von letzterer natürlich auch was verstehe :augenzwinkern: ), aber militärhistorisch kannst du wohl noch die 1e oder andere Nachhilfestunde gebrauchen. :zwinker:


OK, "Militärhistoriker", ich möchte dich nochmal auf folgende Punkte hinweisen: 1) Der Vorstoß der Deutschen ertappte die Briten völlig auf dem falschen Fuß. Weder die Air Force noch die Navy (sah man ja an der "Organisation" der Evakuierung) waren auf eine Verteidigung gegen eine deutsche Invasion eingestellt. Der Haltebefehl Hitlers erfolgte am 24. Mai 1940, englische Militärhistoriker legen den Beginn der Luftschlacht um England (laut Wiki) auf den 10. Juli fest, das sind eineinhalb Monate(!) zwischen dem desolaten Auftritt der Briten bei Dünkirchen und der erfolgreichen Verteidigung Englands (die noch ein Jahr dauern sollte und z.T. auch noch der taktischen Unfähigkeit Görings & Konsorten mit zu verdanken war). Die Invasionspläne wurden im Sommer(!) 1940 auf unbestimmte Zeit verschoben, denn das Großhirn von Hitler meinte immer noch, England in Kapitulationsverhandlungen "bomben" zu können (soll heißen, dass selbst nach dem Beginn der Luftgefechte einige Generäle den günstigen Zeitpunkt für eine Invasion immer noch nicht verstrichen sahen). Fazit: Die Engländer waren im Mai 1940 noch weniger auf eine Invasion eingestellt als die Deutschen in der Normandie 1944 (und wie es dort ausgegangen ist und v.a. wie schnell alles rum war, wissen wir ja).
2) Dass eine Invasion Japans den Krieg verlängert hätte, ist unbestritten, dass dabei mehr Zivilisten getötet worden wären, ist dagegen pure Spekulation (bei den Angriffen starben 92.000 sofort, 130.000 bis zum Jahresende und weitere Tausende in den Jahrzehnten danach und zwar jeweils an Folgeschäden). Jedenfalls würden die USA heute als besserer Sieger dastehen, wenn Zivilisten mehr oder weniger als ,,Kollateralschäden" in einem konventionellen Krieg umgekommen wären als es mit den Atombombenabwürfen geschah (bei konventionellen Bombardements hätten die USA immer noch behaupten können, dass es um industrielle Angriffsziele ging, bei den Atombomben war man unausweichlich darauf aus, ganze Städte auszurotten). Ja, es war Krieg und ja, kein amerikanischer Präsident hätte noch mehr Opfer von den eigenen Truppen verlangen können, pure Effizienz bei der Verkürzung des Krieges und dem ,,Abschrecken" Japans macht die ganze Sache allerdings kein Deut vertretbarer (das Dritte Reich war auch sehr effizient beim Holocaust und bei der Ausrottung slawischer Dörfer, was aus der Sicht der Nazis ebenfalls ,,nötig" war und selbst wenn man den gewaltigen Unterschied in der Weltanschauung und die gerechtfertigte Position des ,,Angegriffenen" in Betracht zieht, haben sich die USA bei diesen Angriffen auf eine ähnliche, wenn nicht sogar gleiche Stufe mit den Achsenmächten herabbegeben.)
An Saschok lass ich nichts kommen...

Cookie La Rue

Sorry, dass ich einfach dazwischenhacke, aber ich muss die Protagonisten hier mal loben.

Exzellente Unterhaltung und immer noch passend zur Überschrift...  :grins:

ps: Gibt's eigentlich etwas, das keine innere Angelegenheit ist ? Nöö, glaub' nicht. (Gegenbeispiele erwünscht.)
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Jake The Rat

Wir haben bei Thilo Sarrazin angefangen & sind nun bei der Operation Seelöwe gelandet. :gruebel:

Zumindest was den Bart angeht, sind wir also beim Thema geblieben. :augenzwinkern: :lachen:

Zitat von: OA-AO am 10. September 2010, 20:57:34
Es ist kein Geheimnis, dass der schnelle Vorstoß der deutschen Verbände sogar für sie selbst höchst überraschend war (ganz zu schweigen von den Briten, deren Verteidigung erst nach dem Haltebefehl Hitlers organisiert worden ist). Ohne das Zögern Adolfs hätten die Deutschen nicht nur einen gehörigen Teil der britischen Landtruppen aufgerieben...
Soweit richtig...
Zitat...sondern auch die Dynamik ihrer Attacke für eine Landungsoperation nutzen können (im engen Ärmelkanal lassen sich nicht gerade viele Flottenmanöver durchführen, die Hochseeflotte der Engländer (die man ja schon fast vom französischen Ufer aus hätte beschießen können) wäre damit nutzlos).
Auf so 1e Idee kann nur 1e hinterwäldlerische Landratte kommen. :rolleyes: :devil: :augenzwinkern:  Mal angenommen, die Deutschen stossen mit Hochdruck nach Dünkirchen vor & nehmen das gesamte britische Expeditionskorps gefangen. & weiter? Wie kommen sie über den Kanal? Mit den zusammengewürfelten Wasserfahrzeugen (von Schiffen kann man da z.T. gar nicht sprechen), mit denen den Briten die Flucht gelang? Sicher nicht. Es ist 1 grosser Unterschied, ob man aus 1em befreundeten Hafen zu 1em eigenen Hafen schippert oder aber aus 1em gerade eben eroberten Hafen 1e amphibische Invasion startet. Da braucht man Seeherrschaft, Luftüberlegenheit & richtige Landungsboote. Nichts davon hatten die Deutschen. Diesem Seelöwen hätten die Briten das Fell über die Ohren gezogen. :blll: :grins:

In Neurobiologie & Paläontologie kann ich dir sicher nix vormachen (obwohl ich als Dinosaurier von letzterer natürlich auch was verstehe :augenzwinkern: ), aber militärhistorisch kannst du wohl noch die 1e oder andere Nachhilfestunde gebrauchen. :zwinker:
Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat.
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DarthEde

Zitat von: OA-AO am 10. September 2010, 21:23:08
@DarthEde: Ich mache meine Aussage (nur für dich  :heart:) sogar noch etwas spezifischer: Der organische Teil geht größtenteils in die Nahrungskette über, ein Teil davon zerfällt nur, ein anderer wird unter besonderen Bedingungen ebenfalls geologisch umgewandelt. Zufrieden? Darf ich mich setzen? :grins:  

so ist besser.  :zwinker:
so jetzt hab ich meinen jahressold an posts erfüllt.  :grins:

ah GO CAPS
2004 1st Overall
2006 Calder Trophy, NHL All Rookie Team, Fisrt All-Star Team, Olympic All-Star Team
2007 First All-Star Team
2008 First All-Star Team, Art Ross, Maurice Richard Trophy, Lester B. Pearson Award u. Hart Memorial Trophy
2009 First All-Star Team, Maurice Richard, Lester und Hart T

OA-AO

@DarthEde: Ich mache meine Aussage (nur für dich  :heart:) sogar noch etwas spezifischer: Der organische Teil geht größtenteils in die Nahrungskette über, ein Teil davon zerfällt nur, ein anderer wird unter besonderen Bedingungen ebenfalls geologisch umgewandelt. Zufrieden? Darf ich mich setzen? :grins:  
An Saschok lass ich nichts kommen...