KHL

[Saubermann]

Passend:
Zubov und Naumenkov zu Admiral
Lisin zu ZSKA

Was hat denn Mogilny da geritten?

[OA-AO]

Sou, mit einiger Verspaetung mein Bericht ueber die diesjaehrigen Entwicklungen in der...


Tarasov-Division:

Atlant Moskovskaya Oblast:

Record: 12-1-5-2-1-16

Atlant scheint diese Saison etwas Aehnliches wie in der letzten abziehen zu wollen: schwacher Start, um dann abzugehen wie die Feuerwehr und es noch knapp unter die besten 8 zu schaffen. Und das in einer Western Conference, die nochmal schwer an Wettbewerbsfaehigkeit zugelegt hat. Die Verpflichtungen von Igor Radulov (also Radulov, dem Aelteren) von ZSKA und Artyukhin von SKA haben nicht wirklich die erhofften Dividenden in der Offensive gebracht, woran sich die Mannschaft aber auch nicht weiter stoert, denn dafuer ist das Scoring ziemlich ausgeglichen. Auffaellig ist die Ansammlung grosser und schwerer Jungs im Angriff, was fuer ein KHL-Team dann doch eher ungewoehnlich ist: da spielen neben dem bereits genannten Artyukhin auch noch Leute wie Kadeykin, Koltsov, Mikhnov, Engqvist, Glukhov und Kablukov, was gut an den Boards und im Slot ist, aber die Offensive gerade auf der grossen Eisflaeche insgesamt etwas schwerfaellig macht. Die Haupttruempfe Atlant's finden sich jedoch weiter hinten: man hat eine solide Defense mit Leuten wie Batyrshin, Atyushov, Niskala und Sanguinetti und zwei hervorragend aufgelegte Torhueter in Galimov und Borisov.

Prognose: Atlant ist nach einem erneuten Sieg heute gegen Neftekhimik (4:1) mal wieder mittendrin im Kampf um die PO-Platzierungen und so wie Lokomotiv momentan schwaechelt, koennten sie tatsaechlich noch ein gehoeriges Woertchen zumindest um den 8. Platz mitreden. Allerdings raeume ich ihnen bei einem moeglichen Aufeinandertreffen mit SKA oder dem Moskauer Dinamo wie auch letztes Jahr nicht viele Chancen ein. Auf der anderen Seite sah das aber auch 2011 nicht anders aus und da haben es die Moskauer Vorstaedter bis ins GC-Finale gepackt. 

Vityaz Podolsk:

Record: 10-1-4-4-1-17

Es hat sich so Einiges veraendert fuer die "Ritter" (so wird das Wort "Vityaz" uebersetzt) aus der Moskauer Region: nicht nur, dass man aus Chekhov wieder nach Podolsk gezogen ist, die gesamte Clubphilosophie wurde auf den Kopf gestellt: aus den Raufbolden der Liga sind endlich echte Hockeyspieler geworden. Es bedurfte der Verpflichtungen von Technikern wie Afinogenov, waehrend man sich gleichzeitig von AHL-Goons a'la Josh Gratton phasenweise verabschiedete. Andere spielerisch auftrumpfende Offensivkraefte wie Mike Iggulden, Slava Solodukhin und Yuri Koksharov komplettierten und veraenderten das Mannschaftsbild. Das Ergebnis kann sich in dieser Saison wirklich blicken lassen: Vityaz spielt nun auch Hockey und das sogar so gut, dass man evtl. noch um die letzten PO-Plaetze mitkaempfen koennte. Besonders hervorzuheben sind aber auch die starken Leistungen eines Ivan Lisutin im Tor.

Prognose: Die Frage, die sich jetzt natuerlich stellt, ist: reicht das, um der ewigen PO-Flaute von Vityaz endlich ein Ende setzen zu koennen? Die Antwort heisst leider nein. Es gibt einfach zu viele Teams, die sich da auf den Plaetzen 8-13 rumtummeln und sie alle nehmen sich nicht viel. Mit anderen Worten: es ist schoen und gut, dass Vityaz nun auch gelernt hat, wie man Eishockey spielt, aber diese ganzen Veraenderungen haben vorerst nur dafuer gesorgt, dass man besser als die Schlusslichter der Liga geworden ist (zu denen man ja bis dato traditionell zaehlte), der Weg zu einem waschechten PO-Contender wird jedoch wohl noch steinig und hart ausfallen. Immerhin hat man aber die richtigen ersten Schritte auf diesem Weg getan.   

Dinamo Moskau (Gruesse an Saubermann ):

Record: 24-1-1-3-0-8

Kommen wir zu den Boston Bruins der KHL. Denn genau mit denen lassen sich die Moskoviten am besten vergleichen: keine Stars, dafuer aber eine immense Teamleistung in Offense und Defense, jede Reihe ist torgefaehrlich und arbeitet nach hinten, jedes Verteidigerpaar macht seine Arbeit im eigenen Drittel und ergaenzt bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Offensive. Das alles gekroent von einem starken Yeryomenko im Tor und einem genialen Coach, der sich voll und ganz fuer diese perfekt funktionierende Killermaschine verantwortlich zeichnen darf. Dazu kommt noch, dass das Dinamo aus Moskau traditionell physischeres Hockey spielte, als seine beiden Rivalen Spartak und ZSKA, und mit dieser Tradition auch im Neuen Russland fortfaehrt. Kein Wunder also, dass einer der am wuchtigsten aufspielenden Russen aller Zeiten, mein Liebling Ovi , genau aus dieser Hockeyschule stammt. In diesem Jahr hat man sich jetzt auch noch mit 2 Dritteln der Traktor-"Juenglingsreihe", in der zuvor Nichushkin spielte, verstaerkt: der starke Maxim Karpov und der juengst dazugestossene Yegor Dugin. Ich glaube mehr muss man nach all meinen Berichten ueber dieses Team eigentlich nicht sagen.

Prognose: Favorit? Hell yeah, das Rezept ist das gleiche wie in den letzten beiden Jahren und da stand man jeweils ganz oben auf dem Siegertreppchen. Dinamo ist eindeutig das Team, das es zu schlagen gilt, und Kandidaten, die eben das schaffen koennten, kann man an einer Hand abzaehlen, im Westen wie im Osten.   

Donbass Donetsk:

Record: 20-2-3-0-0-14

Das, was zum Ende der letzten Saison langsam vielversprechende Zuege annahm, ist diese Saison voll eingetroffen. Die Ukrainer haben in kuerzester Zeit gewaltige Fortschritte gemacht (zwar nicht ohne kraeftige finanzielle Unterstuetzung, aber Finanzen sind eben nicht alles, wie man bei SKA so schoen beobachten kann ). Dazu trugen sehr kluge Entscheidungen bei den Legionaeren bei (Dadonov (RUS), Kaspar (CZE), Laine (FIN), Nedorost (CZE), Randy Robitaille (CAN) und Yakutsenya (RUS) sind die Hauptakteure im Angriff), die naturgemaess den Grossteil der Mannschaft stellen, denn das ukrainische Hockey ist in der postsowjetischen Aera ziemlich zielgerecht in Grund und Boden gewirtschaftet worden und dementsprechend sieht's schon sehr duester aus, wenn es auch nur um Nachfolger fuer Spieler wie Fedotenko oder Ponikarovsky geht. Apropos, die Rueckkehr Fedotenko's als DES Idols des ukrainischen Hockeys hatte einen aehnlichen Stellenwert wie die Rueckkehr Satan's zu Slovan und der gute Ruslan offenbart richtig gute Fuehrungsqualitaeten als frisch gebackener Captain eines KHL-Teams. Ganz wichtig war auch die Verpflichtung eines Michael Leighton als neue No.1 und hier laesst sich wieder diese wunderbare Unvorhersagbarkeit von Goalieleistungen/-entwicklungen in der KHL beobachten: da kommen Asse wie Rinne oder Nabokov aus der NHL und versagen (wobei man Rinne zugute halten kann, dass er bei einem schwaecheren Team und nur ganz wenig in der KHL gespielt hat und sich evtl. noch haette verbessern koennen) und auf der anderen Seite haben wir NHL-"Fallobst" wie Leighton oder davor Garnett, die dann auf einmal auf der grossen Eisflaeche voll aufbluehen (allerdings bleibe ich vorerst skeptisch, was Leighton angeht, denn er muss erstmal wie sein Landsmann Garnett ueber mehrere Jahre hinweg eine derartige Leistung abrufen koennen, um zur KHL-Elite zu zaehlen). Das Ganze wird dann auch noch durch eine richtig gute Abwehr um Bartulis (LAT), Kolar (CZE), Piganovich (RUS), Podhradsky (SVK) und Wilson (USA) abgerundet.

Prognose: Donbass hat alle Chancen, um es auch in den PO's weit zu bringen. Das Team hat so gut wie keine Schwachstellen und kann sich evtl. sogar noch weiter steigern. Echt erstaunlich, dass man aus so einem "multi-kulti"-Haufen in kuerzester Zeit eine immens kampfstarke Mannschaft formen konnte.       

Lokomotiv Yaroslavl:

Record: 14-2-2-4-1-13

Hier bietet sich wieder ein Vergleich zu einem NHL-Team an: die neueste Ausgabe von Loko unter der Fuehrung des eisernen Pyotr Ilyich Vorobyov erinnert ganz stark an die New Jersey Devils (und hier weniger an die heutigen, als an die guten alten Devils, sorry parise ): kompromisslose Mannschaftsdefensive, in der jeder Spieler auf der Eisflaeche seinen Platz kennt und haargenau die strengen Vorgaben des Trainers erfuellt. Da reichen auch schon 1-2 Buden, um eine Partie fuer sich zu entscheiden. Wen wundert's da noch, dass gerade mal 69 geschossene Tore (man teilt sich hier den letzten Platz der Liga mit Metallurg Novokuznetsk) immer noch fuer einen PO-Platz im kompetitiven Westen gut sind. Nicht weiter verwunderlich ist dann natuerlich auch, dass es sowas wie Offensiv-Stars in einer solchen Mannschaft einfach nicht gibt. Dieses Jahr hat man sich zwei Veteranen aus Dinamo Moskau (zurueck)geholt: D Ilya Gorokhov und F Sergei Konkov. Beide haben schon zuvor fuer Yaroslavl gespielt und waren dementsprechend froh darueber, zu ihrem alten Club zurueckkehren zu duerfen. Beide sind natuerlich auch mit mannschaftsdienlicher Spielweise noch aus Znarok's System vertraut und haben sich folgerichtig nahtlos ins Mannschaftsgefuege eingereiht. Ganz wichtig fuer so ein Team ist selbstverstaendlich auch das Goaltending: und was ein Brodeur fuer die Devils war/ist, das ist ein Sanford fuer das heutige Loko. Ganz ganz stark, was der 34-jaehrige Kanadier in Yaroslavl da aufs Eis zaubert.

Prognose: Nach einer bestaendigen Aufholjagd im November hat die Lokomotive Anfang Dezember etwas an Dampf verloren: 5 Punkte in den letzten 5 Spielen ist jetzt nicht direkt schlecht, was aber doch etwas besorgniserregend ist, ist die Tatsache, dass die jeweiligen Leistungen schon sehr schwankend waren und man relativ viele Gegentreffer zugelassen hat (v.a. das 5:3 gegen Slovan, das ebenfalls nicht gerade fuer das Abfackeln von Offensivfeuerwerken beruehmt ist, war eine ziemlich bittere Pille). Loko haelt allerdings nach wie vor alle Truempfe fuer eine erfolgreiche PO-Qualifikation in der Hand und wenn sie wieder zu ihrem zaehen Defensivhockey finden, dann werden sie auch in den PO's eine schwer zu knackende Nuss sein.       

Severstal Cherepovets:

Record: 12-0-3-4-1-17

Severstal hat mit einem aehnlichen Problem zu kaempfen wie Vityaz (obwohl das schon noch auf einem anderen Niveau stattfindet): man hat zwar ein gutes, konkurrenzfaehiges Team, das dann aber doch nicht so weit raussticht, um zu den 8 Besten gezaehlt werden zu koennen. Zwei der absoluten Schluesselspieler in Ketov und Shipachyov hat man an SKA verloren, trotzdem hat man immer noch gut besetzte Scoring-Lines, wo Antipov, Berdnikov, Bushuyev, Videll und v.a. die beiden Jungtalente Kazakovtsev und Buchnevich (Letzteren kann man getrost zu den Hauptentdeckungen dieser KHL-Saison zaehlen) hervorzuheben sind. Erst kuerzlich kam noch ein hochmotivierter(?) Zherdev dazu. Die Defense praesentiert sich ebenfalls in guter Form: zumindest der Kern aus Caslava, Laakso und Kiselevich ist der gleiche wie im letzten Jahr geblieben, allerdings scheint die Defensive weniger zur Offensive beizutragen (hier ist der Abgang von Alexander Ryazantsev wohl doch ein sehr schwerer Verlust). Goalie Koshechkin folgte zwar dem Ruf von "Magnitka", aber auch hier fand man einen ordentlichen Ersatz mit Stepanek. Auf den ersten Blick also ein nach wie vor legitimer PO-Contender, der erst letztes Jahr in der 2. PO-Runde an der Uebermacht SKA's scheiterte...       

Prognose: In der Summe aber bewirkten all diese leichten Downgrades, dass man jetzt nur noch eines von mindestens 5 Teams ist, das mit Muehe und Not um den achten und damit letzten PO-Platz erbittert kaempfen muss. Und die Wahrscheinlichkeit, dass man es noch schafft, schwindet immer mehr. Severstal verkauft sich zwar so ziemlich in jedem Spiel sehr teuer, aber es fehlt halt die ominoese Siegesserie, die den Club weiter nach oben spuelen koennte.

Spartak Moskau:

Record: 11-4-3-2-1-16

Spartak's Saison begann so vielversprechend... Da hatte man ein Team, das zwar mit fuer KHL-Verhaeltnisse bescheidenen Finanzen zusammengestellt worden war, aber dafuer umso geschlossener auf dem Eis auftrat. Mit Glass im Tor, Quint als offensiven Blueliner und dem legendaeren Slava Kozlov im Angriff hatte man drei hervorragende Leader-Figuren, die sich auch sofort durch ihre Glanztaten hervortaten. Die Resultate fielen entsprechend positiv aus: das erste Mal seit 2011 konnten sich Spartak-Fans vollkommen berechtigte Hoffnungen auf eine PO-Teilnahme machen. Und dann erreicht an einem Freitag, dem 13., folgende Nachricht die breite Oeffentlichkeit: dem Hauptsponsor des Clubs "Investbank" ist die Banklizenz entzogen worden. Der traditionelle Club aus Moskau verliert seine wichtigste Finanzierungsquelle und steht jetzt vor dem Nichts. Und nicht nur, dass man jetzt den Gehaltsforderungen der Spieler nicht nachkommen kann, viele Spieler hatten wohl auch (angelockt von Bonus-Raten, etc.) ihre ganzen Ersparnisse auf dieser Bank... Weder waere es das erste Mal fuer Spartak in einer so schwierigen Lage zu stecken (wenn ihr euch noch an meine Berichte vom letzten Jahr erinnern koennt: Spartak musste schon 2006 eine Saison aussetzen, weil ein Oligarch, der damals das Team finanzieren wollte, tragischerweise bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam), noch waere es das erste prominente Opfer einer solchen finanziellen Misere: zwei traditionsreiche Clubs aus Moskau und Umgebung, "Khimik" Voskresensk und "Krylya Sovetov" Moskau, mussten sich auch vom grossen Hockey verabschieden, weil sich keine Geldgeber fuer sie fanden (wobei es bei "Khimik" noch relativ glimpflich ablief, schliesslich ist die eigentliche Profi-Mannschaft lediglich nach Mytishchi umgezogen und wurde nachfolgend in "Atlant" umbenannt, man versuchte aber dann einen Club mit dem alten Namen "Khimik" und auf dessen infrastruktureller Basis in Voskresensk aufrechtzuerhalten und scheiterte eben dabei). Schon meldeten sich alle moeglichen Fan-Organisationen, russische Celebrities, die mit Spartak mitfiebern und Hockey-Beruehmtheiten aus der Vergangenheit und der Gegenwart (u.a. Zimin, Yakushev, Mikhailov, Mayorov, Malkin, Kovalchuk, und, und, und) mit Worten der Aufmunterung und der Bitte um Hilfe fuer Spartak.

Prognose: Mich erstaunt der Professionalismus, mit dem alle Beteiligten bei Spartak bisher an ihre alltaeglichen Pflichten herangegangen sind. Aber unter diesen Umstaenden kann das natuerlich nicht ewig so weitergehen. Irgendwann werden die Spieler und Fans unter diesem Druck zusammenbrechen und dann kann von normaler sportlicher Leistung einfach nicht mehr die Rede sein (das heutige 1:6 zu Hause gegen Magnitka koennte schon das erste Warnzeichen gewesen sein). Wenn sich nicht bald ein gut betuchter Sponsor finden laesst, kann man sogar die Frage stellen, ob es ueberhaupt Sinn macht, die Mannschaft bis zum Ende der Saison spielen zu lassen. Die KHL koennte natuerlich aus ihrem Gesamttopf gut aushelfen, denn der Liga geht es bekanntlich von Jahr zu Jahr immer besser. Dass dies jedoch nur eine voruebergehende Loesung sein kann, duerfte klar sein (eine Finanzierung fuer den Rest der Saison hat Liga-Praesident Medvedev in Aussicht gestellt, allerdings nur dann, wenn man einen Sponsor fuer die naechste garantieren kann). Es laufen derzeit angespannte Verhandlungen mit allen moeglichen Firmen, privaten Goennern bis hin zu Regierungsstellen, um die Zukunft eines der beliebtesten Clubs Russland's zu sichern. Kann auch gut sein, dass alles am Ende nach russischem Prinzip "von ganz oben" geregelt werden koennte, aber bis dahin muessen sich die Fans des ewigen (und so liebenswerten, weil volksnahen) Rivalen Dinamo's und ZSKA's fragen, ob das jeweils naechste Spiel Spartak's auch schon das letzte seiner glorreichen Geschichte sein koennte...

Fortsetzung folgt...       

[OA-AO]

Sorry Leute, dass ich in Verzug mit meinen KHL-Artikeln geraten bin, aber meine Geschwister besuchen mich gerade hier in den USA ueber Weihnachten und Neujahr und dementsprechend hab' ich's jetzt grad' etwas schleifen lassen. Ich hoffe aber, dass ich dieses Wochenende etwas Zeit finden kann, um euch die Tarasov-Division naeher vorzustellen, schon mal vorab: die Hauptstory ist dem Moskauer Spartak gewidmet.

[OA-AO]

Na also, Gimayev hat heute schon wieder das Matchup SKA vs. Magnitogorsk mitkommentiert. Bleibt nur noch zu hoffen, dass ihm wenigstens diesmal die Spielauswahl gefallen hat.

[OA-AO]

Oja, apropos Letten: kaum lobe ich den Darzins bei Traktor, schon trennt man sich von ihm in Chelyabinsk. Ich bin mir aber sicher, dass er schnell genug einen neuen Job findet, schliesslich sind seine bescheideneren Statistiken in dieser Saison nicht darauf zurueckzufuehren, dass er ein schlechter Spieler (geworden) ist, sondern auf das Verletzungspech, das er heuer hatte: er verpasste einen ganzen Monat wegen einer Verletzung und spielte somit nur in 19 Spielen.

[OA-AO]

Ich bleib dabei, ZSKA ist kein Meisterschaftsfavorit.
Im Westen gibt es für mich aktuell nur SKA und Dynamo...bei Riga bin ich mir auch unsicher...


Ich find die Geschichte um Gimayev lächerlich - sorry, dann sollte ich mir keine Experten halten, wenn ich mit deren Art nicht klar komme 

Nee, stimme dir zu, SKA & die "Weiss-Blauen" sind natuerlich die haushohen Favoriten, ich glaube aber, dass die Ueberraschungen in der KHL von Jahr zu Jahr immer haeufiger werden, weil sich die Teamleistungen gerade im Westen immer weiter angleichen und dieses Jahr werden sie garantiert auch nicht ausbleiben (Riga's Teilnahme ist ja schon so gut wie in trockenen Tuechern und gerade als Riga-Fan sollte man doch Ueberraschungen in den PO's gewohnt sein ). Wie gesagt, ich freu' mich schon riesig, wenn's dann wieder los geht, lang ist's ja nicht mehr (im Prinzip direkt nach Olympia laeuft die regulaere KHL-Saison aus, der letzte Spieltag ist, glaube ich, der 4. Maerz).

[Saubermann]

Ich bleib dabei, ZSKA ist kein Meisterschaftsfavorit.
Im Westen gibt es für mich aktuell nur SKA und Dynamo...bei Riga bin ich mir auch unsicher...


Ich find die Geschichte um Gimayev lächerlich - sorry, dann sollte ich mir keine Experten halten, wenn ich mit deren Art nicht klar komme 

[OA-AO]

Wegen ZSKA: also erstens, hat der aletere Fedorov noch kein einziges Spiel absolviert (trotz Trainings mit der Mannschaft) und zweitens, glaube ich, dass sie durchaus mehr Chancen auf den Titel haben als Viele andere Teams (Riga z.B. ; nee, nee, Spass beiseite, Riga zaehlt fuer mich definitiv auch zum engeren Favoritenkreis, v.a. wenn man sich ihre stolze PO-Vorgeschichte vor Augen haelt ). Letztes Jahr z.B. hat ZSKA eine echt spannende Serie gegen das Moskauer Dynamo (sorry, Dinamo ) hingelegt und gegenueber letztem Jahr sind sie nochmal staerker geworden.

Ja, der Kommentator heisst Sergei Gimayev, ist ein ehem. (und dekorierter) Hockeyspieler und -Trainer und verdient sich jetzt eben als Hockey-Experte beim russischen Fernsehsender "Rossiya-2". Er machte halt eine unnoetige Bemerkung waehrend einer Live-Uebertragung ueber eine Frau, die wohl fuer die Auswahl der Spiele zustaendig ist, die dann vom Sender ausgestrahlt werden (beschimpfte sie aber nicht), aber er sagte halt irgendwas davon, dass es bessere Spiele an diesem Spieltag zu sehen gaebe (das Match, was er kommentierte, war denn auch das derzeit schwaechelnde Avangard gegen ich weiss nicht mehr wen) und deutete im Prinzip an, dass sie nicht die noetigen Hockey-Kompetenzen habe, um solche Entscheidungen zu treffen. Ich mein' der Kerl ist schon dafuer bekannt, dass er mit seiner Direktheit und offener Kritik oftmals polarisiert, aber er ist gerade fuer diese Direktheit und oft treffende Hockey-Expertisen auch beim Publikum beliebt. Jedenfalls konnte sich das Sender-Management das natuerlich nicht gefallen lassen und hat ihn halt fuer einen Monat oder so vom Kommentieren suspendiert. Viel Laerm um nichts also, ich glaube, dass er puenktlich zu Olympia wieder im Kommentator-Stuhl sitzen wird.    

[OA-AO]

@Sauber: oehm, DInamo IST eigentlich sogar die russische Schreibweise (alle 3 dieser Clubs, Minsk, Moskau und Riga werden tatsaechlich so geschrieben ), ich habe den Namen lediglich etwas "verwestlicht", also nicht boese sein!

[Saubermann]

Du hättest dir ja ein Plus für die Zusammenfassung verdient, aber mit sowas geht das gar nicht

2. die motiviertesten Fans der KHL, die mit ihren stimmungsvollen Gesaengen sogar noch die Letten abhaengen koennten.

Im Ernst, ich verfolge die KHL ja mittlerweile regelmäßig, vor allem den Westen, daher ein paar Worte:

Minsk: die Probleme sind da gut auf den Punkt gebracht. Der Bauernpräsidentendiktator (und Bauer stimmt, immerhin ist Lukaschenko studierter Agrarwissenschaftler) ist ein Riesen-Fan und hat nicht umsonst dafür gesorgt, dass es Dynamo noch gibt und auch die kommende WM dort stattfindet. Leider setzt er wohl auf die falschen Leute.

Riga: erstmal, liebes Ottolein, heißt es DINAMO...mit I und fuck off russische Schreibweise, mir san in Latvia. 
Ansonsten absolut richtige Analyse..unfassbar, wie verrückt die Letten sind. Sag da nur, dass du extra wegen Hockey ins Land gekommen ist, dann bekommst du fast alles umsonst. Gut übertrieben, aber mein Taxi war umsonst
bleibt noch zu erwähnen, dass auch in NA die Zahl der Letten größer wird- und wenn sie "nur" in den Junior Leagues spielen. Aktuell spielen sieben Letten in NHL, AHL unc CHL - alle aus den Jahrgängen 92 und jünger und mit Ausnahme von Girgensons alle aus der Schule von HK.
Weil es so schön ist: 

SKA: Wehe SKA gewinnt einen Titel, ich glaube, dann werden sie drei bis viermal in Serie das Ding holen.

ZSKA: Die Entwicklung der Oldie-Truppe überrascht mich etwas, vor allem nach dem etwas wackligen Saisonstart und dem, was ich in Riga sehen durfte. Aber scheinbar hat Fedorov mit seinen Oldies (altersdurchschnitt fast 29 Jahre  ) doch ein Konzept. Allerdings zähle ich sie nich zu den großen Cup-Favoriten.

Was mir gerade einfällt: was hälst du vom Verhalten der KHL bzw. Fernsehsender Rossija-2 in Bezug auf ihren Kommentator bzw. Experten? (Scheisse Name vergessen  )

[Anaheim Ducks90]

Klasse Bericht, der wirklich Spaß gemacht hat zu lesen. :)

[Moperman]

Schöne erste Zusammenfassung. Toll mal etwas Hintergrund zu Teams, die man sonst eher nicht auf dem Schirm hat, zu lesen. Das wird bei den anderen Divisions für mich persönlich sogar noch mehr. Was Slovan angeht kann ich nur zustimmen. Miro bringt echt mal wieder etwas Souveränität ins Spiel der Bratislavanen. An die PO's glaube ich aber ehrlich gesagt auch nicht mehr.

[OA-AO]

Ich habe hin und her ueberlegt, wie man die ersten KHL-Artikel gestalten koennte und denke, dass es am logischsten ist, wenn man zunaechst wieder mit einem Ueberblick ueber die Teams und ihren bisherigen Leistungen in dieser Saison anfaengt. Hier also meine Sicht der Dinge nach etwas mehr als einer Saisonhaelfte, die wieder in 4 separaten Teilen jeweils den KHL-Divisions folgend praesentiert werden wird:

Bobrov Division:

Dynamo Minsk:

Record: 9-0-2-3-2-19; zu lesen als: Wins - OT-Wins - SO-Wins - SO-Losses - OT-Losses - Losses, denn so funktioniert das  Wertungssystem in der KHL: bei Punktegleichstand zaehlen die Wins in der regulaeren Spielzeit zuerst, dann die Anzahl der OT-Wins und dann die der SO-Wins, was ich eigentlich fuer einen ganz guten Ansatz halte.

Tja, neue Saison, alte Probleme: das Minsker Dynamo leidet nach wie vor an schlechter Mannschaftskohaesion und ehrlich gesagt auch an einer schwachen Spielerauswahl. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hat zwar das weissrussische Eishockey z.B. seinen ukrainischen Counterpart um Lichtjahre ueberholt (der Praesident Lukashenko ist ein riesiger Fan von Hockey und hat dementsprechend Geld in den Sport gepumpt), aber im internationalen Gesamtkontext ist man nicht so stark gewachsen, wie man es haette tun koennen, wenn man schon frueher in eine kompetitive Liga wie die KHL eingetreten waere. Das Ergebnis: man leidet an Unterversorgung mit guten Jungspielern und ist erst die letzten paar Jahre dabei, dieses Defizit auszugleichen (z.B. durch mehr Teams in der VHL und den beiden MHL-Jugendligen, wobei "Yunost" Minsk seine VHL-Teilnahme in dieser Saison abgesagt hat und in die weissrussische Extra-Liga zurueckgekehrt ist, dafuer koennte aber demnaechst "Neman" Grodno dazustossen). Bis dahin kommt man eben mit dem aus, was man so hat und buergert darueberhinaus ein paar drittklassige Kanadier wie Geoff Platt oder Kevin Lalande ein. Und die besten Weissrussen im KHL-Zirkus wie die Kostitsyn-Brueder oder Goalie Mezin drehen ihre Runden bekanntlich bei staerkeren russischen Teams. Die Achillesferse aller KHL-Teams ist die Auswahl der richtigen Legionaere (v.a. derer, die aus Nordamerika kommen) fuer die grosse Eisflaeche, die in erster Linie laeuferische und technische Faehigkeiten abverlangt. Und Minsk stellt sich da bisher einfach nicht besonders geschickt an: waehrend russische Teams Volltreffer wie Shaun Heshka (Ak Bars) oder Chris Lee (Metallurg Magnitogorsk) landen, sieht es bei Minsk mit den obengenannten Belarus-Kanadiern einfach duester aus und das liegt nicht so sehr am Budget wie an der mangelnden Scouting-Arbeit der Weissrussen. Jetzt sind juengst D Richard Lintner (SVK) und F Eric Chouinard (CAN) zum Team gestossen, keine Ahnung, was man mit dem Ersteren will (der gute Richard ist in den letzten Jahren von allen moeglichen Clubs ganz schoen rumgeschubst worden) und Letzterer muss sich noch als KHL-tauglich beweisen. Es wurden Geruechte laut, dass der weissrussische Praesident Lukashenko, der mit den Leistungen des Clubs hoechst unzufrieden ist (und bekanntlich alle moeglichen Vollmachten im Land besitzt ), mit einem Rueckzug des Minsker Dynamos aus der KHL liebaeugeln soll. Nicht nur, dass das mMn absolut kindisch waere (so nach dem Motto: wenn ihr nix gewinnt, dann sollt ihr da auch nicht spielen ), es waere auch definitiv ein Rueckschritt fuer die Entwicklung des weissrussischen Hockeys, dessen Kurzsichtigkeit groteske Ausmasse annehmen wuerde. 

Prognose: Es wird ganz schwer fuer die Weissrussen auch nur von diesem letzten Platz in der Konferenz wegzukommen und auf lange Sicht wird man auch weiterhin zu den Aussenseitern gehoeren, solange man in Sachen Legionaersscouting und Jugendarbeit nicht ernsthaft konkurrieren kann.

Dynamo Riga:

Record: 16-3-4-3-0-9

Hier hat man es mit dem Gegenteil von dem zu tun, was Minsk so macht: die eishockeyverrueckten Letten machen genau das Richtige, indem sie sich als Zwergnation (etwas mehr als 2 Mio. Einwohner) nicht uebernehmen, sondern sich im Prinzip als gesamte Nation auf den Aufbau eines einzigen starken Clubs konzentrieren. Da wird die Jugend zielgerichtet entwickelt (seit 2010 ist ein lettischer Club, HK Riga, in der MHL-A), frueh genug in den grossen Profi-Sport integriert und die richtigen Legionaere gesucht (dieses Jahr sind es neben den voll eingeschlagenen Kanadiern D Mat Robinson, F's Paul Szczechura und v.a. Kyle Wilson auch noch der zurueckgekehrte Marcel Hossa und natuerlich Mikael Tellqvist, die zu den wichtigsten Leistungstraegern im Team zaehlen) die sich von der allgemein herrschenden Hockeybegeisterung im Land natuerlich schnell anstecken lassen und dementsprechende Leistungen abrufen (letzte Saison mal ausgenommen). Und das Resultat kann sich echt blicken lassen: nicht nur, dass Riga ganz offensichtlich zu den besten Teams in der KHL gehoert, die lettische Talentschmiede produziert sogar noch einen Ueberschuss in Form von einem halben Dutzend lettischer Legionaere, die ihr Geld bei Top-Mannschaften in Russland (und Ukraine) verdienen und dort alles Andere als Mitlaeufer sind: Karsums beim Moskauer Dynamo, Bartulis bei Donbass, Redlihs bei Lokomotiv (trotz bescheidener Statistiken, denn Loko ist halt ein stark defensives Team), Darzins bei Traktor und Kulda bei Salavat. Echt erstaunlich fuer so ein kleines Land.

Prognose: Riga ist auf dem besten Wege sich das Heimrecht in der ersten PO-Runde zu sichern. Ihr staerkster Konkurrent dabei ist definitiv Donbass (waere uebrigens eine klasse Serie ), die stark aufspielen und mit ihrem mehr als soliden Legionaerskern noch einiges Potential nach oben haben. Nach einem kleinen Durchhaenger in den letzten 2 Wochen, hat man juengst wieder 2 Heimspiele gegen das gut organisierte Loko mit 3:1 und gegen den GC-Favoriten aus St.-Petersburg mit 6:4 gewonnen (dazwischen aber auch knapp mit 1:2 gegen Severstal verloren), daher denke ich, dass sich Riga seinen Platz unter den Top-4 des Westens wohl nicht mehr nehmen lassen wird. Und dass die Letten auch in den PO's auftrumpfen koennen, haben sie schon mehrmals eindrucksvoll unter Beweis stellen koennen.

Lev Praha:

Record: 14-2-4-1-4-10

Ein anderer grundsolider KHL-Club, der aber im Ggs. zu den Letten auf eine starke Legionaerspraesenz setzt (ueber die Haelfte der Mannschaftsplaetze ist an Spieler vergeben, die nicht aus der Tschechischen Republik stammen; scheint fast so, als ob die tschechische Extraliga da nicht so viel hergibt , auf der anderen Seite spielt natuerlich ein gehoeriger tschechischer Legionaerskorps bei anderen KHL-Clubs). Akzent liegt definitiv auf der Defensive (also traditionell tschechisch ), die mit Oystrick, Humphries, O'Byrne und Gragnani sowohl ein paar schwere Jungs aus Kanada als auch mit Jaakola, Nakladal und Mikus einige Schwergewichter aus Europa im Kader fuehrt. Mit Sevc hat man einen sehr guten Blueline-Koordinator und dann steht natuerlich auch noch ein verlaesslicher Vehanen im Tor. Vorne macht ein tschechisch-schwedischer Mix aus Vrana, Klepis, Novotny, Sekac, Zackrisson und Thoernberg die Musik, aber wenn man nach grossen Stars sucht, wird man hier nicht fuendig.

Prognose: Lev hat sich in der Offseason gut und zur Mannschaftsphilosophie passend verstaerkt mit dem Ergebnis, dass man jetzt ernsthaft um eine Top-4-Platzierung im Westen mitspielen kann. Das grosse Plus ist auf jeden Fall das Goaltending und die Defensive, wobei man v.a. gegen die grossen russischen Clubs mobilere Blueliner braucht. Vorne ist man solide und gleichmaessig besetzt, aber so 'ne richtige Galionsfigur a'la Satan bei Slovan fehlt halt dann doch. Ich denke, dass es fuer die Tschechen eher wie in der letzten Saison laufen wird: eine gute Leistung in der regulaeren Sasion und dann ein schneller Abschied in den PO's, sobald es gegen blitzschnelle Russen geht, jedoch muss man ihnen gerade wegen ihrer starken Defensive ein gewisses Ueberraschungspotential einraeumen.

Medvescak Zagreb:

Record: 14-1-3-5-3-10

Kommen wir zu den sensationellen Neulingen im Westen. Keiner wusste so recht, was mit einem "AHL-Team" geschehen wuerde, wenn man es nach Europa verfrachtet und in einem der dortigen Nationalturniere spielen laesst (ich wette, dass es die ebenfalls kanadischen Head Coach und GM Medvescak's genausowenig wussten). Nun haben wir ein zumindest vorlaeufiges Ergebnis dieses Experiments: yep, eine ueberwiegend aus 1st- und 2nd-Linern bestehende "AHL-Mannschaft" (die Anfuehrungsstriche stehen dafuer, dass dieses Team deutlich staerker ist, als ein durchschnittlicher AHL-Club) kann in der besten Liga Europa's ziemlich gut mithalten, allerdings braucht es dafuer 2 Voraussetzungen: 1. eine Eisflaeche, die der nordamerikanischen nahekommt (ich habe mich schlau gemacht und es sieht wohl so aus, als ob die Arenen in Zagreb und Vladivostok die "finnische Variante" gewaehlt haben, also ein Mittelding zwischen der IIHF- und der NHL-Groesse) und 2. die motiviertesten Fans der KHL, die mit ihren stimmungsvollen Gesaengen sogar noch die Letten abhaengen koennten. Die Statistik spricht hier eine deutliche Sprache: nur 5 der 14 Regulation Wins wurden auswaerts geholt und dann aber satte 36 von den bisherigen 58 Punkten zu Hause eingefahren. Trotzdem verkauft sich Zagreb in der Regel ueberall teuer: mit insgesamt 16 Punkten, die bisher in der OT oder im SO geholt wurden (damit sind OT-Siege und Niederlagen gemeint), teilt man sich den 2.Platz in der Liga mit Avto (und nur Spartak, Lev und Riga haben je 1 Punkt mehr in der Nachspielzeit geholt).

Prognose: Dadurch wird's natuerlich schwer mit Voraussagen jedweder Art... Wenn sie aber auch weiterhin so um die .500-Winning Percentage rumwichteln (@GermanNuck: vielleicht kannste dir ja mal ein paar Puckbesitzstatistiken von denen reinziehen? ), steigen sie schon mal nicht weiter in der Tabelle als bis zum bisherigen 7. Platz und damit gibt's natuerlich auch keine Chance auf den Heimvorteil in den PO's. Da man aber anscheinend so stark davon abhaengt, wird's (in Verbindung mit einem wahrscheinlichen Schockeffekt wie kompetitiv doch die KHL-PO's sind) wohl nur ein kurzes Gastspiel in der Postseason werden.       

SKA St.-Petersburg:

Record: 21-1-4-2-0-8

Was soll man da noch gross sagen: auf dem Papier der staerkste KHL-Club, der eigentlich nur sich selbst besiegen kann und jetzt zu allem Ueberfluss auch noch einen millionenschweren Franchise-Spieler aus der NHL ruebergelockt hat. In Russland mag man verstaendlicherweise die Petersburger nicht, das sind einfach die Bayern der KHL. Objektiv betrachtet sind aber deren Arena und Anhaengerschaft echt sympathisch, denn das Haus ist immer rappelvoll trotz der symptomatisch auftretenden Schwaecheanfaelle in den PO's und die Stadt scheint ihre Hockeystars zu lieben. Man ist auch wirklich sehr darum bemueht, aus dem Haufen Stars eine echte Mannschaft zu formen, was in der regulaeren Saison wunderbar zu klappen scheint, aber dann in den PO's zu den weitlaeufig bekannten Ergebnissen fuehrt. Schlecht fuers Team und die Petersburger Fan-Base, aber gut fuer den Sport, denn das ist der beste Beweis, dass gruene Scheinchen (oder passender: rollende Rubel ) kein Eishockey spielen koennen und es nie lernen werden.

Prognose: Karma is a bitch, wie man so schoen im Englischen sagt und ein Club, der so krampfhaft darum bemueht ist, die Meisterschaft zu gewinnen, wird es hoechstwahrscheinlich nie schaffen. Wenn man aber ehrlich ist: es gibt nur eine halbwegs ernsthafte Baustelle und das sind die Torhueter (Salak und Yezhov sind ein gutes Gespann, aber kein elitaeres), weswegen dieses SKA traditionell zu den Favoriten gezaehlt werden muss... Und hey: Ufa hat es 2011 auch mit einem Haufen Millionaere geschafft, wobei ich im Finale definitiv auf Loko gesetzt haette, wenn sie damals nicht sensationellerweise gegen einen ueberirdisch aufspielenden Barulin und sein Atlant verloren haetten.

Slovan Bratislava:

Record: 9-3-3-1-0-17

Slovan muss man in dieser Saison zu den ueberraschenden Problemkindern der Liga zaehlen. Okay, nun fehlte der legendaere Miro Satan in der ersten Saisonhaelfte, aber man darf nicht vergessen, dass das auch letzte Saison der Fall war (da fehlte er in der 2. Haelfte nach diesem knochenerschuetternden Hit von Chara) und man schaffte trotzdem sicher die PO's und verkaufte sich dort ziemlich teuer gegen den spaeteren GC-Sieger. Schwierig also zu sagen, was den Slowaken dieses Jahr fehlt. Die Offense war ja nie besonders berauschend (Bartovic, Vondrka und Miklik sind gut, aber eben nicht Ligaspitze), hinten hat man jetzt auch nicht die grossen Superstars, aber die grossen Truempfe Mannschaftsdisziplin und -defense scheinen dieses Jahr nicht zu helfen. Es laesst sich durchblicken, dass Slovan's Management schon sehr auf alte Verdienste und damit grosse Namen setzt, statt auf aktuelle Leistungen. Die Verpflichtung von Radivojevic, der diese Saison klar auf dem absteigenden Ast bei Neftekhimik und schon letzte Saison bei Spartak war, faellt z.B. in diese Kategorie. Die Rueckkehr Satan's hat's aber kurzfristig echt gebracht: schon im 2. Spiel schoss er 2 Tore und half damit enorm, Loko Yaroslavl 5:3 zu besiegen.

Prognose: Es bleibt abzuwarten, was denn jetzt mit dem Club passieren wird, nachdem der unumstoessliche Leader wieder da ist. Diesen Rueckstand von 12 Punkten auf den 8. Platz wird man aber wohl nicht mehr wettmachen koennen, v.a. weil der Westen dieses Jahr von seiner Konkurrenz her schon den Osten ueberholt hat, denn auch Mannschaften wie Spartak und Vityaz zeigen sich stark verbessert in dieser Saison.

ZSKA Moskau:

Record: 18-2-3-0-1-13

Die "Rote Armee" scheint langsam aber sicher an Fahrt zu gewinnen. Natuerlich hat man im Trade mit Omsk verloren, aber der Mannschaftskern aus Morozov, der komischen Mischung aus Pest und Spielmacher Radulov , Grigorenko, Saprykin und dem aelteren Filppula liess sich davon nicht sonderlich beeindrucken und funktioniert praechtig. Und dann natuerlich Prokhorkin, Prokhorkin und nochmals Prokhorkin. Der Junge ist schon erste Sahne, technisch auf allerhoechstem Niveau, aber nicht so verspielt wie Kuznetsov, sondern mit einem gesunden Zug zum Tor und auch durchaus immer wieder mal im Crease zu finden, also da, wo's wehtut. Im Goaltending hat Proskuryakov neuerdings die Fahne des erkrankten Stana uebernommen und in den letzten Wochen gebuehrend getragen, was Viele dann doch ueberrascht hat. Die Defense bleibt aber nach vor die Schwachstelle: man hat viele Leute wie Zubov (Ilya , der legendaere Sergei ist aber Verteidiger-Coach bei ZSKA), Zaitsev, Misharin, Denisov und Rylov, die gut die Offense unterstuetzen koennen, aber hinten immer wieder gut fuer einen Schnitzer sind. Da macht die Verpflichtung von Steve Eminger (und auch Yegorshev, der eben in diesem eher mittelpraechtigen Trade aus Omsk kam) durchaus Sinn. Witzig ist aber, dass ZSKA trotz dieser augenscheinlichen Totalausrichtung auf Offensive seine Spiele meist knapp und mit wenig geschossenen Toren gewinnt.

Prognose: Auf jeden Fall auch zu den grossen Favoriten auf den Titel zu zaehlen. Wenn Stana und/oder Proskuryakov den alles Andere als fehlerlos aufspielenden Defendern auch in den PO's die Aer$che so rettet wie bisher, dann koennte der Zentrale Sportclub der Armee schon sehr weit kommen und evtl. sogar seine erste Meisterschaft im Neuen Russland feiern (die letzte geht bekanntlich auf das Jahr 1989 zurueck).

Fortsetzung folgt...     

[Anaheim Ducks90]

Metallurg Magnitogorsk sichert sich die Dienste von Gilbert Brule! Und ich dachte er bekommt noch einmal die Chance sich in der NHL zu zeigen...

Wie du schon im anderen Thread erwähnt hast, bekommt er diese ja doch noch, Steppi.

[Moperman]

Fuck yeah! Laut Team-Homepage wird Miroslav Šatan nach seiner Verletzung endlich wieder auf dem Eis stehen. Und zwar nicht, wie zunächst vermutet in der Liiga, sondern bei KHL's Finest, Slovan Bratislava.
Der Vertrag wird dieses Wochenende unterschrieben und zunächst bis zum Ende der laufenden Spielzeit Bestand haben.
Bin gespannt, welchen Leistungsstand Miro hat und ob Bartovič das C abgeben muss.