Maple Leafs: Playoffs 2016-2017

[le_affan]

Die Leafs starten als klarer Außenseiter in die Serie gegen die Washington Capitals. Wirklich niemand gibt Toronto hier mehr als die Chance auf den Gewinn von ein bis zwei Spielen. Dabei war die Serie in der regulären Saison relativ ausgeglichen. Im November gab es einen 4-2-Heimsieg - in diesem Spiel gelang es den Leafs, früh in jedem Drittel zu treffen, danach hielten sie die Caps auf Distanz. Zum Jahreswechsel dann ein denkwürdiges Spiel in Washington, das die Caps dank Alex Ovechkin noch mit 6-5 in der Verlängerung, obwohl sie zwischendurch mehrfach mit zwei Toren zurück gelegen hatten. Erst letzte Woche dann das dritte Duell, wieder in Toronto. Die Capitals dafür in Saisonendform, die Leafs im zweiten Spiel eines Back-to-Backs - entsprechend der souveräne 4-1-Sieg für Washington, der zudem einer Lehrstunde für das junge Team aus Kanada glich.

Offensiv können die Leafs noch am ehesten mithalten, im Saisonverlauf schossen sie nur elf Tore weniger als die Caps (250 vs. 261). Defensiv ist der Klassenunterschied hingegen deutlich: Washington bei 177 Gegentoren mit der besten Verteidigung der Liga, die Leafs dagegen fast 60 mehr. Hier bilden John Carlson, Matt Niskanen, Dmitry Orlov und Kevin Shattenkirk eine Top-4, an die Toronto zurzeit einfach nicht herankommt. Erst recht nicht, wenn jetzt, wie angekündigt, Nikita Zaitsev zumindest für das erste Spiel ausfällt. Zaitsev hat im vergangenen oft und viel gegen die besten Spieler des Gegners auf dem Eis gestanden. Es wird schwer fallen, diese Zeit auf andere Spieler zu verteilen. Im Tor dann der Vergleich zwischen Frederik Andersen und Braden Holtby. In guten Momenten - wenn er eine seiner Hot-Streaks hat - kommt Andersen vielleicht an das Niveau von Holtby heran, in Sachen Konstanz hat ihm jener jedoch etwas voraus. Zudem macht Washington eher den Eindruck, auch mal einen Aussetzer von Holtby verkraften zu können, und das nicht nur, weil sie mit Philipp Grubauer einen der besten Backups der Liga haben.

Ja, die Leafs haben mit dem Erreichen der Playoffs ihr Soll bereits übererfüllt. Dennoch wäre es schön, wenn die bevorstehenden Spiele nicht nur unter der Prämisse, Erfahrungen zu sammeln, bestritten werden. Sie haben die Möglichkeit, die Capitals zu ärgern und sollten das auch versuchen. Selbst wenn sich im Endeffekt dann doch sehr wahrscheinlich das beste Team der Saison durchsetzen wird.