Real-Satire(?) Herr Müller ...

Begonnen von Mike, 27. Oktober 2005, 07:21:48

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Gast

Auf alle Fälle hat man als Verbraucher die Möglichkeit diese Produkte zu meiden,da hat Mike schon recht.Das tut solchen Leuten wie Herrn Müller immer noch am meisten weh.
Schade nur,daß solche Sachen nicht im größeren Maße publik gemacht werden.Dann könnte man durch sein Verbraucherverhalten ja eventuell doch was erreichen.
Zumindest ein Beispiel fällt mir da ein:die verhinderte Versenkung der Bohrinsel Brent Spar vor einigen Jahren.Wem das interressieren sollte,hier mal ein Link dazu:
http://www.greenpeace.at/293.html

Sabres90

ZitatAlamo schrieb am 31.10.2005 12:04
@Mike das war nicht böse gemeint. Ich vermeide auch bestimmte Sachen wenn ich es kann.
@Sabres90 auch richtig nur hat nicht jeder das Geld sich das Segment was Privatleute (sei es Imker,Bauern usw.) anbieten sich auch zu leisten.

Éin Beispiel viele kaufen nach wie vor Eier von Hennen aus der Legebatterie anstatt vom Biobauern. Zumal gerade diejenigen die Ihre Produkte z.B. als Bio anbieten, und auch staatliche Gelder bekommen dafür, genauso viel Mist gebaut haben. Man hat leider in jeder Branche schwarze Schafe. Aber um so größer der Konzern um so größer der Beschiss. Das traurige an der Sache ist doch das dies auch noch von der EU und dem Staat unterstützt wird.

Klar, du hast natürlich auch recht, die Privatleute erheben manchmal auch Preise, die sich gewaschen haben!
Und am deinem Beispiel, sei es mal kein Bio-Bauer, wer weiß, womit die Bauern ihre Henne, Kühe, ... füttern! :confused:
:huldigung:#2 Duncan Keith ... #34 Miikka Kiprusoff :huldigung:

Mike

@Alamo
Hatte das auch nicht "böse" verstanden. ;D .NAtürlich hattest du ebenso recht.

Wichtig ist in meinen Augen nur, wieder sowas wie eine "selbstbewußte" Verbraucherhaltung einzunehmen.

Grüße,
Mike

Gast

@Mike das war nicht böse gemeint. Ich vermeide auch bestimmte Sachen wenn ich es kann.
@Sabres90 auch richtig nur hat nicht jeder das Geld sich das Segment was Privatleute (sei es Imker,Bauern usw.) anbieten sich auch zu leisten.

Éin Beispiel viele kaufen nach wie vor Eier von Hennen aus der Legebatterie anstatt vom Biobauern. Zumal gerade diejenigen die Ihre Produkte z.B. als Bio anbieten, und auch staatliche Gelder bekommen dafür, genauso viel Mist gebaut haben. Man hat leider in jeder Branche schwarze Schafe. Aber um so größer der Konzern um so größer der Beschiss. Das traurige an der Sache ist doch das dies auch noch von der EU und dem Staat unterstützt wird.

Mike

@Alamo

Das ist mir bewußt. Theoretisch müsste ich (bei strikter Einhaltung und 100% vollständiger Information) verhungern, verdursten und erfrieren.

Darum geht es aber in meinen Augen nicht. Ich will einfach eigene persönliche Schwerpunkte setzen. Wenn ich einzelne Sachen mitbekomme,die mir moralisch oder sonstwie 100% gegen den Strich laufen, werde ich diese Unternehmen (in dem mir möglichen Rahmen) mit Nichtkaufen "abstrafen".

Es geht darum, das große Unternehmen, wenn schon nicht mehr aus eigener empfundener sozialer Verantwortung,  wenigstens aus Angst vor der öffentlichen Meinung einige Entscheidungen vorher überdenken.

Ich werde weiterhin schwerpunktmäßig, soweit wie es mir persönlich möglich ist, diese Haltung an den Tag legen. Der Verbraucher,also wir alle, haben in meinen Augen eine wesentlich höheren Einfluss,als mancher hier wahrhaben will. Man muss dieses Verhalten nur wieder "populärer" werden lassen.

In diesem Sinne,
Müller => next time => blacklist ....

Grüße,
ein vielleicht naiver,aber durchaus bewußt und überlegt naiver ;D

Mike


Sabres90

ZitatAlamo schrieb am 30.10.2005 23:14
Das Problem dabei ist aber Mike, das Du dann schon sehr suchen musst wo Du in Zukunft einkaufst und was Du einkaufst. Denn Her "Müllers" gibts leider zu Hauf. Und ein Unternehmen was lein "Dreck" am Stecken hat zu finden dürfte schwer werden. Ich rede jetzt hier mal von Großunternehmen und Konzernen wie die Müller AG. Zumal man oft gar nicht mitbekommt von was für einer Firma man für ein Produkt kauft. Wenn nicht gerade groß Müllermilch oder Müllermilchreis draufsteht ist das gar nicht so einfach keine Produkte von solchen schwarzen Schafen zu kaufen.

Dann muss man bei ein paar Dingen eben auf ,,Vertrautes'' setzen, weiß Gott was, ich könnt hier jetzt ne ewig lange Liste runterrattern:
Joghurt, Wurst, Käse, Milch, Nudeln, Obst, Honig, ......!!!!
Es gibt genug kleine Privatleute, die bestimmte Sachen verkaufen und die das Geld bitternötig haben! :up:
Und wenn einem schon sowas angeboten wird, sollte man dann auch zugreifen! :up:
:huldigung:#2 Duncan Keith ... #34 Miikka Kiprusoff :huldigung:

Gast

Das Problem dabei ist aber Mike, das Du dann schon sehr suchen musst wo Du in Zukunft einkaufst und was Du einkaufst. Denn Her "Müllers" gibts leider zu Hauf. Und ein Unternehmen was lein "Dreck" am Stecken hat zu finden dürfte schwer werden. Ich rede jetzt hier mal von Großunternehmen und Konzernen wie die Müller AG. Zumal man oft gar nicht mitbekommt von was für einer Firma man für ein Produkt kauft. Wenn nicht gerade groß Müllermilch oder Müllermilchreis draufsteht ist das gar nicht so einfach keine Produkte von solchen schwarzen Schafen zu kaufen.

Mike

Für mich ist dieKonsequenz klar:
Müller-Produkte? Nein Danke ....

Da ist es mir auch egal, wenn manche das als naiv oder sinnlos erklären möchten. Ich werde Produkte von Unternehmen, die in dieser Art von sich reden machen, auf meine persönliche Blacklist setzen.

Grüße,
Mike

Marvel

Ob man sich nun darüber aufregt oder nicht, ob man persönlich nun weiter Produkte von Müller kauft oder nicht, den Müller wird's nicht kratzen, denn der hat ganz viel Geld und kriegt offensichtlich, so oder so, immer noch mehr Geld dazu.  Er lacht sich also kaputt, während wir uns (mal wieder) nur ärgern können...

Am nächsten Baum aufknüpfen wäre eigentlich doch besser....

Jake The Rat

Das ist zwar leider wahr, aber noch lange kein Grund, sich nicht aufzuregen.   :motz:
Ich habe noch nie was von Müller gekauft, aber wenn, würde ich es in Zukunft nicht mehr tun.
Rübe 'runter geht nicht - erst, wenn die Revolution kommt :augenzwinkern: - aber Umsatz 'runter,
das geht ganz schnell.
Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat.
(Wilhelm Busch)

CETERVM CENSEO COLORADINEM ET VEGAM ESSE DELENDAM

Gast

Ach was regen wir uns darüber auf. Das ist doch schon seit Jahren der Lauf der Dinge. Wie sagt man doch so schön " Eine Hand wäscht die Andere". Und genau deshalb funktioniert es ja so gut das Leute wie Herr Müller von der Politik sogar noch Geld für solchen offensichtlichen Beschiss bekommen. Denn 1 Arbeitsplatz im Management oder Vorstand ist für ausgeschiedene Politiker immer vorhanden.

Mike

Ja, die Geschichte hinter der Geschichte ist (erschreckenderweise) wahr. Wer das ganze in einer ernsteren Form nachlesen will, dem sei ein Bericht des "Bund für Umwelt und Naturschutz" empfohlen, der die Hintergründe der Geschichte von den 70 Mio. Euro für den Ausbau des Milchwerkes in Leppersdorf bei Dresden darlegt:

http://www.bund.net/lab/reddot2/pdf/muellermilch_melkt_steuerzahler.pdf" target="_blank">Bund für Umwelt und Naturschutz

Deswegen war die Überschrift auch eher auf die "nette Art der Verpackung" im Stile eines Peter Lustig gemünzt. Die eigentliche Story regt mich auch reichlich auf.

Grüße,
Mike

Gast

Real-(Satire)? ... nein Realität in Deutschland!   :pillepalle:

Aufregen könnte ich mich über sowas....  :motz:

Jake The Rat

"Den Namen Müller wird man sich noch merken müssen.", sagte ein Sportreporter über den damals jungen Gerd Müller - passt aber auch hier. ;D
Gedanken sind nicht stets parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat.
(Wilhelm Busch)

CETERVM CENSEO COLORADINEM ET VEGAM ESSE DELENDAM

Mike

Eine "schöne" Geschichte über Herrn Müller

Das hier, das ist der Herr Müller. Der Herr Müller kommt aus Aretsried, das liegt in Bayern, also ganz im Süden.

Der Herr Müller ist ein Unternehmer und das, was in den Fabriken von Herrn Müller hergestellt wird, habt ihr sicher alle schon mal gesehen, wenn ihr im Supermarkt wart. Der Herr Müller stellt nämlich lauter Sachen her, die aus Milch gemacht werden. Naja, eigentlich stellen die Kühe die Milch her, aber der Herr Müller verpackt sie schön und sorgt dafür, daß sie in den Supermarkt kommen, wo ihr sie dann kaufen könnt.

Die Sachen, die der Herr Müller herstellt sind so gut, daß sogar der Herr Bohlen dafür Werbung gemacht hat.

Weil der Herr Müller ein Unternehmer ist, hat er sich gedacht, er unternimmt mal was und baut eine neue Fabrik. Und zwar baut er sie in Sachsen, das ist ganz im Osten.

Eigentlich braucht niemand eine neue Milchfabrik, weil es schon viel zu viele davon gibt, und diese viel zu viele Milchprodukte produzieren, aber der Herr Müller hat sie trotzdem gebaut.

Und weil die Leute in Sachsen ganz arm sind und keine Arbeitsplätze haben, unterstützt der Staat den Bau neuer Fabriken mit Geld. Arbeitsplätze hat man nämlich im Gegensatz zu Milchprodukten nie genug. Also hat der Herr Müller einen Antrag ausgefüllt, ihn zur Post gebracht und abgeschickt.

Ein paar Tage später haben ihm dann das Land Sachsen und die Herren von der Europäischen Union in Brüssel einen Scheck über 70 Millionen Euro geschickt.

70 Millionen, das ist eine Zahl mit sieben Nullen, also ganz viel Geld. Viel mehr, als in euer Sparschwein passt.

Der Herr Müller hat also seine neue Fabrik gebaut und 158 Leute eingestellt. Hurra, Herr Müller. Nachdem die neue Fabrik von Herrn Müller nun ganz viele Milchprodukte hergestellt hat, hat er gemerkt, daß er sie gar nicht verkaufen kann, denn es gibt ja viel zu viele Fabriken und Milchprodukte.

Naja, eigentlich hat er das schon vorher gewußt, auch die Herren vom Land Sachsen und der Europäischen Union haben das gewußt, es ist nämlich kein Geheimnis. Das Geld haben sie ihm trotzdem gegeben.

Ist ja nicht ihr Geld, sondern eures. Klingt komisch, ist aber so. Also was hat er gemacht, der Herr Müller? In Niedersachsen, das ist ziemlich weit im Norden, hat der Herr Müller auch eine Fabrik. Die steht da schon seit 85 Jahren und irgendwann hatte der Herr Müller sie gekauft. Weil er jetzt die schöne neue Fabrik in Sachsen hatte, hat der Herr Müller die alte Fabrik in Niedersachsen nicht mehr gebraucht, er hat sie geschlossen und 175 Menschen haben ihre Arbeit verloren.

Wenn ihr in der Schule gut aufgepasst habt, dann habt ihr sicher schon gemerkt, daß der Herr Müller 17 Arbeitsplätze weniger geschaffen hatt, als er abgebaut hat. Dafür hat er 70 Millionen Euro bekommen.

Wenn ihr jetzt die 70 Millionen durch 17 teilt, dafür könnt ihr ruhig einen Taschenrechner nehmen, dann wißt ihr, daß der Herr Müller für jeden vernichteten Arbeitsplatz über 4 Millionen Euro bekommen hat.

Da lacht er, der Herr Müller. Natürlich nur, wenn niemand hinsieht. Ansonsten guckt er ganz traurig und erzählt jedem, wie schlecht es ihm geht.

Aber der Herr Müller sitzt nicht nur rum, sondern er sorgt auch dafür, daß es ihm besser geht. Er ist nämlich sparsam, der Herr Müller.

Sicher kennt ihr die Becher, in denen früher die Milch von Herrn Müller verkauft wurden. Die schmeckt gut und es passten 500 ml rein, das ist ein halber Liter. Seit einiger Zeit verkauft der Herr Müller seine Milch aber in lustigen Flaschen, nicht mehr in Bechern. Die sind praktisch, weil man sie wieder verschließen kann und sehen hübsch aus. Allerdings sind nur noch 400 ml drin, sie kosten aber dasselbe. Da spart er was, der Herr Müller. Und sparen ist eine Tugend, das wissen wir alle.

Wenn ihr jetzt fragt, warum solche ekelhaften Schmarotzer wie der Herr Müller nicht einfach an den nächsten Baum gehängt werden, dann muß ich euch sagen, daß man so etwas einfach nicht tut.

Wenn ihr aber das nächste mal im Supermarkt seid, dann laßt doch einfach die Sachen vom Herrn Müller im Regal stehen und kauft die Sachen, die daneben stehen. Die schmecken genauso gut, sind meistens billiger und werden vielleicht von einem Unternehmer hergestellt, für den der Begriff "soziale Verantwortung" noch eine Bedeutung hat.

Verfasst von einem unbekannten Autor.
Die "Geschichte" wollte ich euch aber nicht vorenthalten.
Grüße,
Mike